Die Frage sei erlaubt: Warum um Himmelswillen entschieden sich die „Drei Männer im Schnee“ vom Theaterverein Stein für das Grand Hotel in Arosa, wenn wir hier im Fricktal doch selber eine prächtige Schneelandschaft und edle Hotels haben? Die Antwort ist schnell gegeben: Die beiden Übersetzter von Erich Kästners Lustspiel, Dr. Max Schmid und Leo Seidel, kennen wohl das Fricktal nicht und zugegeben, so schneesicher wie der Bündner Kurort ist es eben hierzulande doch nicht.
Das Premierenpublikum vom vergangenen Freitag jedenfalls hatte keine Schwierigkeiten, sich in eine schöne Schneelandschaft hineinzuversetzen, da es diese vor seiner Ankunft im Saalbau Stein bereits selber eindrücklich erfahren und beim, die Gaumenfreuden weckenden, Viergang-Menü im Theaterrestaurant ausgiebig besprechen konnte.
Der Autor Erich Kästner, geboren am 23. Februar 1899 in Dresden, studierte nach dem Ersten Weltkrieg Germanistik, Geschichte und Philosophie. Neben seinen schriftstellerischen Tätigkeiten war Kästner Theaterkritiker und freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen. Von 1945 bis zu seinem Tode am 29. Juli 1974 lebte Kästner in München und war dort u.a. Feuilletonchef der "Neuen Zeitung". 1957 erhielt er den Georg-Büchner-Preis. Die „Drei Männer im Schnee“ veröffentlichte der Erfolgs-Autor 1934.
Tohuwabohu Die Geschichte vom Generaldirektor Alber Tobler (Ralph Ammann), der die fixe Idee hat, Erfahrungen als armer Mann in der mondänen Welt eines Grandhotels zu sammeln, dessen treuem Diener Johann Ackermann (Erwin Kählin), der sich gleichenorts als reicher Mann ausgeben muss und dafür vom Hausschneider, Herrn Schneider (Markus Hirner) neu eingekleidet wurde, und dem armen Stellenlosen, sich nach Wohlstand sehnenden Dr. Max Hartmann (Stefan Sacher), wäre eigentlich schnell erzählt, wenn nicht die unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellungen der drei Hotelgäste und der Spleen des Generaldirektors für ein grosses Tohuwabohu sorgen würde.
Es darf gelacht werden Das Theaterstück ist eine Verwechslungskomödie der besonderen Art, mit grossem Lachpotential und ist prädestiniert für das Ensemble vom Theaterverein Stein, dessen Stärke das feinfühlige, langsame Herausspielen von Situationskomiken bis zum Platzen der Pointe ist, wie dies die Crew bereits mit ihrer letztjährigen Aufführung von „Rente gut, alles Gut“ unvergesslich bewies.
Dass die etwas dümmliche Haushälterin Frau Pölsterli (Corinne Binkert) für den Spleen ihres Herrn wenig Verständnis zeigte, ist die eine Sache. Die Tochter des Hauses, Hilde (Carmen Cangeri) hätte aber den Tumult in Arosa minimieren können, wenn sie nicht die resolute, ehrgeizige Hoteldirektorin Kühne (Susi Schmidli) über das Vorhaben ihres Vaters informiert hätte. Diese wiederum wollte natürlich ihr Haus im besten sozialen Licht erscheinen lassen und hatte nichts Besseres zu tun, wie ihre kapitalkräftigsten Hotelgäste Frau Hauser (Jocelyne Ammann), Herrn Strecker, seines Zeichens Verwaltungsrat (Heini Born) Fräulein Vogel (Claudia Rehmann), Fräulein Clement (Christine Mafli) über die Affinität des kurligen, demnächst eintreffenden Gastes zu orientieren.
Ein „Unglück“ kommt jedoch selten allein! Seitens der Direktion wird der besitzlose Dr. Max Hartmann, der seinen Aufenthalt im Grandhotel nur einem Wettbewerbsgewinn zu verdanken hat, als vermeintlicher Generaldirektor begrüsst und vortrefflich umsorgt. Einzig die Mutter des Doktors Frau Hartmann (Helena Güntert) sowie die Bediensteten des vornehmen Hauses, der Hotelboy (Marc Amman) und der Kellner (Roger Kählin) gehören zu den Unschuldslämmern des Verwirrspiels, während Bögli, der Portier (Markus Hofmann) nicht unwesentlich an der Schikaniererei des vermeintlich Besitzlosen beteiligt ist.
Irrtum Wer aber nun glaubt über die Intrigen im Grandhotel vollumfänglich informiert zu sein unterliegt einem Irrtum. Das Beschriebene umfasst nur den Rahmen, der von Esther Ammann bis ins kleinste Detail durchdachten Inszenierung. Nicht nur die „Drei Männer im Schnee“, auch die übrigen Schauspielerinnen und Schauspieler vom Theaterverein Stein verstehen es, die Charakteren ihrer Rollen vortrefflich und überzeugend darzustellen, wie den vielen Lachern und Szenenapplause des begeisterten Publikums unmissverständlich zu entnehmen war. Spieldaten und Reservationen hier
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