4. WM-Platz für Schweizer-Team Rhythmische Gymnastik
Von: Alexandra Herzog-Vetschm STV
Ein grosser Tag für die Rhythmische Gymnastik in der Schweiz – die Schweizer Gruppe turnt sich an den Weltmeisterschaften Rhythmische Gymnastik in Montpellier (Fr) mit ihrer faszinierenden Band/Reif-Übung mit 25,850 Punkten auf den vierten Platz im Gerätefinal und das an ihrem ersten WM-Final.
Faszinierenden Band/Reif-Übung (Foto: Billy Beninger, STV)
Bis vor der letzten Gruppe aus Bulgarien (dem späteren Weltmeister) lag die Schweiz sogar noch auf dem dritten Platz. Obwohl die Übung nicht ganz so sauber geturnt war wie noch am Samstag, verbesserten sich die Schweizer Gymnastinnen um drei Ränge gegenüber der Qualifikation. Den Gruppen aus Russland, Japan und auch China unterliefen grobe Fehler und klassierten sich hinter der Schweiz.
Der vierte Rang als Zugabe
Die Leistungen des Schweizer RG-Teams mit Capucine Jelmi (RLZ Bern/GR Neuchâtel), Stephanie Kälin (RLZ Zürich/RG Opfikon Glattbrugg, Nathanya Köhn (RLZ Chur/RG Berneck), Marine Périchon ((RLZ Genf/Chêne Gymnastique Genève), Carol Rohatsch (RLZ Zürich/RG Rüschlikon) , Lisa Tacchelli (RLZ Tessin/SFG Biasca), Cheftrainerin Heike Netzschwitz, Nationaltrainerin Vesela Dimitrova und Ballet Céline Chavanne Schumacher an den diesjährigen Weltmeisterschaften sind ausgezeichnet. Noch nie zuvor an einer WM konnte sich die Schweiz für einen Gerätefinal qualifizieren. Auch der achte Platz im Gruppen-Mehrkampf ist grandios. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Ukraine auf Rang 7 nur 0,025 Punkte Vorsprung hatte. Ausserdem qualifizieren sie sich für den Olympia-Test-Event im Januar 2012. Damit erzielten die Schweizerinnen die besten WM-Resultate aller Zeiten. Der vierte Platz im Band/Reif-Final ist noch das Tüpfelchen auf dem «i».
Harte Arbeit belohnt
Diese hervorragenden Ergebnisse im Jahr vor den Olympischen Spielen, in dem das Niveau besonders hoch ist, zeigen, dass die Schweizer Gymnastinnen mit der Weltspitze mithalten können. Sie arbeiten alle sehr hart und wurden belohnt. «In der Woche vor der WM begannen sie jeden Tag um halb 7 mit dem Balletttraining», erzählt Balletttrainerin Céline Chavanne-Schumacher. Nun können die Schweizerinnen endlich die Früchte ihrer harten Arbeit ernten.
Erschwerend kam hinzu, dass zwei Monate vor der WM eine Gymnastin verletzungsbedingt ausfiel und die 16-jährige, international noch unerfahrene Stephanie Kälin integriert werden musste. «Damit hatte ich nicht gerechnet. Wie vor den beiden Weltcups, die ich im August bestreiten durfte, sah ich eine grosse Chance, hatte aber gleichzeitig Angst. Angst zu versagen und das Team zu enttäuschen», beschreibt Kälin ihr Gefühl vor der WM. Umso glücklicher ist sie, dass die Resultate so super sind. «Obwohl ich mich ärgerte, dass mir ausgerechnet an der WM ein kleiner Fehler unterlief», so die 16-Jährige weiter.
«Die Rhythmische Gymnastik war im Schweizerischen Turnverband bereits zweimal in Frage gestellt worden war. Es macht mich sehr glücklich, dass wir das in uns gesetzte Vertrauen mit diesen sensationellen Leistungen bestätigen konnten», freut sich Netzschwitz.
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