Luftschadstoff-Emissionen des Offroad-Sektors aufdatiert
Von: mm / f24.ch
Nebst dem Strassenverkehr stossen auch Baumaschinen, Maschinen der Land- und Forstwirtschaft sowie Kleingeräte im Garten- und Hobbybereich Luftschadstoffe aus. Dieser sogenannte Offroad-Sektor produziert jährlich ca. 880 Tonnen Feinstaub-Partikel, 12'700 Tonnen Stickoxide und 6500 Tonnen Kohlenwasserstoffe, wie der vom BAFU veröffentlichte Bericht zeigt.
Das BAFU hat die Zahlen zu den Luftschadstoff-Emissionen und dem Treibstoffverbrauch des Offroad-Sektors aktualisiert. Die Berechnungen wurden für acht motorische Einsatzbereiche durchgeführt: Bauwirtschaft, Industrie, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Gartenpflege/Hobby, Schiffe, Schiene, Militär. Sie decken den Zeitraum seit 1980 und mit Prognosen bis 2020 ab, mit einem Schwerpunkt für das Jahr 2005.
Bei der Partikelmasse (PM) und bei den Stickoxiden (NOx) sind die Landwirtschaft (v.a. Traktoren und Transporter) und die Baumaschinen (v.a. Hydraulikbagger und Lader) mit Abstand die beiden grössten Quellen. Allerdings verursacht auch die Industrie (v.a. Gabelstapler und Pistenfahrzeuge) einen relevanten Anteil am PM- und NOx-Ausstoss des Offroad-Sektors.
Bei den Kohlenwasserstoffen (HC) und beim Kohlenmonoxid (CO) werden grosse Anteile an den Emissionen durch die Landwirtschaftsmaschinen sowie durch Geräte in der Gartenpflege und der Forstwirtschaft verursacht. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die häufig eingesetzten 2-Takt-Benzingeräte in der Landwirtschaft (Motorsägen, Mäher, etc.), in den Bereichen Gartenpflege/Hobby (Motorsägen und Rasenmäher) und in der Forstwirtschaft (Motorsägen).
Überproportionaler Ausstoss des Offroad-Sektors
Im Vergleich mit dem Strassenverkehr sind die Kohlenmonoxid-, Kohlenwasserstoff-, Stickoxid- und Partikel-Emissionen des Offroad-Sektors überproportional hoch: Obwohl nur 8% der gesamten Energie (Offroad + Strasse) vom Offroad-Sektor verbraucht wird, liegt dessen Anteil am gesamten Schadstoffausstoss zwischen 19 % (Kohlenmonoxid) und 39 % (Partikel) (siehe Tabelle 2 im Faktenblatt). Die Gründe für diese hohen Anteile des Offroad-Sektors an den Luftschadstoff-Emissionen liegen einerseits in den weniger strengen und später eingeführten Abgasvorschriften und andererseits in der weniger ausgereiften Technik der Emissionsminderung von Maschinen und Geräten.
Handlungsbedarf bei Kleingeräte und Traktoren
Der Bericht zeigt auch weiteren Handlungsbedarf zur Reduktion der Emissionen auf. Vordringlich sind nebst den HC-Emissionen der Kleingeräte insbesondere die Partikelemissionen in der Landwirtschaft zu reduzieren. Während bei den Baumaschinen die Aus- und Nachrüstung mit Partikelfiltern bereits fortgeschritten ist dank Vorschriften seit 2002 mit der Baurichtlinie Luft und ab 2009 mit der vom Bundesrat geänderten Luftreinhalte-Verordnung, steht diese technische Entwicklung bei den landwirtschaftlichen Traktoren erst am Anfang.
Im Bereich von Gartenpflege und Hobby empfiehlt das BAFU, Geräte mit Elektromotoren zu verwenden. Wo dies nicht möglich ist, können die HC-Emissionen mit dem Gebrauch von Gerätebenzin vermindert werden.
Das BAFU setzt sich seit Jahren international für strengere Abgasvorschriften ein. Im Bereich Maschinen und Geräte werden die EU-Vorschriften vor allem bezüglich NOx-Emissionen mit der Vorschrift Stufe IV, gültig ab 2013/14, weiter deutlich reduziert.
Wirkungsvolles Hilfsmittel zur Berechnung der Emissionen
Der Bericht verschafft einen aktuellen Überblick über die Luftschadstoff-Emissionen des Offroad-Sektors und dient zugleich als fachliche Grundlage für die Berechnung dieser Emissionen und für die Beurteilung von möglichen Massnahmen zur Verminderung der Luftverschmutzung.
Das BAFU stellt im Internet ein elektronisches Instrument für einfache Berechnungen der Luftschadstoff-Emissionen auf dem Internet zur Verfügung.
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