MenschenStrom gegen Atom fordert Zukunft ohne Atomstrom
Von: mm/f24.ch
Genau ein Jahr nach der Atomkatastrophe in Fukushima fliesst der MenschenStrom gegen Atom seit gestern Morgen um 9.00 Uhr wieder. 8’000 Menschen marschierten an diesem friedlichen Anlass vom Bahnhof Gümmenen auf den Kundgebungsplatz beim AKW Mühleberg mit klaren Forderungen an Politik und Stromwirtschaft: Sofortige Ausserbetriebnahme der AKW Mühleberg und Beznau, Konkretisierung des Atomausstiegs sowie rascher und konsequenter Umstieg auf erneuerbare Energiequellen. Der Anlass wurde von fast 200 Organisationen getragen.
MenschenStrom gegen Atom fordert Zukunft ohne Atomstrom (Foto: Alain Poirier)
Nach polizeilichen Schätzungen haben sich gestern 8’000 Menschen aus allen Landesteilen am ersten Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima auf den Weg gemacht, um beim AKW Mühleberg für die Ausserbetriebnahme der AKW Mühleberg und Beznau und für eine erneuerbare Zukunft zu demonstrieren.
Die ersten DemonstrantInnen besammelten sich schon früh um 8.30 Uhr beim Bahnhof Gümmenen. Von da erfolgte der Demozug in drei Blöcken, die ab 9.00 Uhr jeweils ungefähr jede Stunde bis 11.30 starteten und auf der Kantonshauptstrasse via Mühleberg zum Kundgebungsplatz beim Atomkraftwerk Mühleberg führten. Ausserdem reisten 1’000 Menschen in zwei Velokarawanen aus Bern an. An den zahlreichen mitgeführten Fahnen und Transparenten war die rege Beteiligung von grösseren Organisationen wie Greenpeace, dem WWF, den Grünen oder der SP zu erkennen.
Politik, Stromwirtschaft und namentlich die BKW wurden auf den Transparenten unmissverständlich dazu aufgefordert, in Sachen Energiepolitik endlich zu handeln. Zu lesen waren Forderungen wie etwa „Für eine nachhaltige Energiewende – Atomausstieg konkretisieren“ oder „Die Sonne scheint uns allen – nutzen wir sie!“
Der nationale Grossanlass enthielt nebst dem nachdenklichen Teil zur atomaren Katastrophe in Fukushima mit dem Verwaltungsgerichtsentscheid zum AKW Mühleberg auch ein freudiges Element. MenschenStrom gegen Atom findet es aber nicht haltbar, dass das AKW Mühleberg - selbst nachdem dessen Mängel richterlich bestätigt sind - noch am Netz bleiben kann. „Umso wichtiger ist es, dass wir heute ein starkes Zeichen setzen und der BKW klar machen, dass die Bevölkerung die sofortige Abschaltung des AKW Mühleberg will.“, sagt Nina-Maria Kessler vom MenschenStrom gegen Atom.
MenschenStrom gegen Atom stellt aber nicht nur beim AKW Mühleberg, sondern auch bei den Atomkraftwerken Beznau 1 und 2 schwere Mängel fest bei der Einschätzung der Naturgefahren, welche diese Anlagen bedrohen. Der Weiterbetrieb dieser altersschwachen Werke ddürfe keine Sekunde riskiert werden. Der MenschenStrom ist weiter der Auffassung, dass es verfehlt wäre, in die Sicherheitsnachrüstung dieser drei überalterten Atomkraftwerke nochmals wohl über eine Milliarde Franken zu investieren. Diese Mittel müssen für den Atomausstieg und die Energiewende eingesetzt werden. „Wir wollen eine Stromversorgung, die vollständig auf erneuerbaren Energien und Energieeffizienz basiert und wirklich auf lange Sicht nachhaltig ist“, sagt Nina-Maria Kessler.
Diese Forderungen wurden auch in der Hauptkundgebung von 13.30 bis 14.30 von den Rednern und Rednerinnen gestellt. Eröffnet wurde das Redeprogramm mit einer Rede von Atsushi Nojima über die Situation in Japan ein Jahr nach der atomaren Katastrophe von Fukushima. Umrahmt wurde das Redenprogramm mit Musik und Poesie für Jung und Alt.
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