Freiheitsranking der Kantone
Von: mm/f24.ch
«Wir wollen frei sein, wie die Väter waren», heisst es im Rütlischwur von Friedrich Schiller. In der Schweizer Bevölkerung ist dieses Credo fest verankert. Doch welcher Kanton nimmt es sich am meisten zu Herzen? Welches ist der freiste Schweizer Kanton? Diese Frage beantwortet der Avenir-Suisse-Freiheitsindex mit insgesamt 33 zivilen und ökonomischen Indikatoren. Im Avenir-Suisse-Freiheitsindex 2019 findet an der Spitze eine Ablösung statt: Neu belegt der Kanton Schwyz den ersten, Appenzell-Ausserrhoden den zweiten Platz. Der langjährige Spitzenreiter Aargau belegt neu auf dem Podest Rang 3. Aufsteiger des Jahres ist der Kanton Zug. Nicht nur an der Tabellenspitze, auch am unteren Ende gab es überraschende Verschiebungen. So vermochte sich der Kanton Waadt von den hintersten Rängen zu lösen.
Die drei Eidgenossen vom Bundeshaus
Erstmals wurde der Aargau im Avenir-Suisse-Freiheitsindex vom Spitzenplatz verdrängt – und zwar vom vermeintlich «ewigen Zweiten», dem Kanton Schwyz.vor dem Kanton Appenzell-Ausserrhoden. Absolute Bestwerte erreicht der Kanton Schwyz etwa bei der Steuerausschöpfungsquote oder der regionalen Arbeitsmarktregulierung. Gut schneidet er ausserdem durch eine liberale Ausgestaltung der Ladenöffnungszeiten, dem tiefen Anteil der Beschäftigten im öffentlichen Sektor und dem Verzicht auf Gastgewerbegebühren ab. Auf unnötig strikte Regulierungen wird auch in den Bereichen Vermummung, Nichtraucher-schutz oder Hundehaltung verzichtet.
Vier zusätzliche Indikatoren
Die Wachablösung an der Spitze ist nicht etwa der Einführung von vier zusätzlichen Indikatoren geschuldet: Seit diesem Jahr fliessen nämlich auch die Öffentlichkeitsgesetze, das Tanzverbot, die Laienrichter und das Hunderassenverbot in die Beurteilung ein. Damit wird Transparenz gegenüber den Bürgern ebenso honoriert wie eine Überregulierung von Festtagsbestimmungen bestraft. Positiv bewertet wird neu ein Verzicht auf Einschränkungen bei der Richterwahl sowie die Selbstverantwortung der Hundehalter.
Die zusätzlichen Indikatoren haben insbesondere im dichten Mittelfeld für einige teils überraschende Verschiebungen gesorgt. So verlor das Wallis 13 Plätze und findet sich auf dem zweitletzten Platz wieder – vor dem traditionellen Schlusslicht Genf. Der Kanton Zug hingegen konnte 11 Plätze gutmachen und schaffte so den Sprung in die Top Ten.
Uneinheitliche Westschweiz
Obschon Genf nach wie vor auf dem 26. Schlussrang liegt, lässt sich im Avenir-Suisse-Freiheitsindex kein eigentlicher Röstigraben feststellen. Tendenziell schneiden jedoch die Westschweizer Kantone bei den zivilen Indikatoren etwas besser ab als die Deutschschweiz.
So liegt im zivilen Subindex der Kanton Jura unangefochten an erster und der Kanton Neuenburg an zweiter Stelle. Insgesamt kann die Waadt in der Westschweiz als grosse Gewinnerin gesehen werden. Der Kanton verbesserte sich bei den ökonomischen Indikatoren «Steuerausschöpfungsquote» und «Beschäftigte im öffentlichen Sektor» stark, was zusammen mit liberalen Lösungen beim Homeschooling und beim Alkoholkonsumverbot einen Sprung von Platz 25 auf Platz 18 ermöglichte. Im zivilen Bereich hat der Kanton Waadt vor allem von der fehlenden Kirchensteuer für Unternehmen und einer zurückhaltenden Regulierung öffentlicher Feiertage profitiert.
Die weiteren Kantone im Detail
Appenzell Innerrhoden, Bern, Baselland, Baselstadt, Fribourg, Glarus, Graubünden, Luzern, Nidwalden, Obwalden, St. Gallen, Schaffhausen, Solothurn, Thurgau, Ticino, Uri, Vaud, Wallis, Zürich
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