Prävention gegen Marder
Von: mm/f24.ch
Marder sind herzige Tierchen. Aus Sicht der Automobilisten haben sie allerdings eine unangenehme Vorliebe: Sie knabbern gerne Leitungen, Dichtungen und Manschetten an. So verursachen die kleinen Nager ärgerliche Kosten. Der Frühling ist die schadenträchtigste Zeit. Deshalb empfiehlt es sich, rechtzeitig vorzubeugen.
Seit den 1980er Jahren sind die ersten Marderverbisse an Autos bekannt geworden. Offenbar gewöhnten sich die Räuber an Autos, die im Winter im Motorraum warm sind und in die sie sich zum Beispiel vor Hunden flüchten können. Am gefährdetsten sind Personen, die zwischen unterschiedlichen Orten pendeln und über Nacht ihr Fahrzeug abstellen.
Sind an beiden Orten Marder im Fahrzeug, so versuchen die Tiere ihr Revier zu verteidigen und Beissattacken sind die Folgen. Für den Fahrzeugbesitzer kann das zu einer teuren Angelegenheit werden. Dämmstoffe im Motorraum sind dabei noch das geringste Problem. Kabel und Schläuche aller Art (Zündkerzenkabel, Kühlwasserschlauch, Bremsschlauch, Scheibenwaschanlage, Kabel der Lambdasonde, sind besonders gefährdet) werden zerbissen. Dabei sind die Bissstellen manchmal auch schwer zu entdecken, weil die scharfen Zähne der Tiere nur etwa stecknadelkopfgrosse Einstiche hinterlassen.
Eine Vielzahl an Hausmitteln werden zur Marderabwehr empfohlen. Die Wirksamkeit ist aber oft zweifelhaft und wenn überhaupt nur von begrenzter Dauer. Dazu gehören beispielsweise Hundehaare, Klosteine, (Hunde)-Urin, alte Schuhe oder Gummistiefel unter dem Auto und sonstige Mittel aller Art.
Wer über einen geschlossenen Abstellplatz verfügt, hat einen Vorteil. Denn dorthin gelangen die Marder kaum. Aber sonst steht das Auto oft genug im Freien, wenn damit zur Arbeit, zu Besuchen oder zum Einkauf gefahren wird.
Schon wenige Minuten reichen aus, damit ein Marder sein Unwesen treiben kann. Mit seinen Bissen in Gummi- und weiche Kunststoffteile verursacht er jährlich beträchtliche Fahrzeugschäden.
«Vor der Fahrt sollte man darauf achten, ob unter dem Auto plötzlich Flüssigkeiten, Reste eines Schlauches, einer Leitung oder einer Manschette vorhanden sind», sagt Markus Peter, Leiter Automobiltechnik & Umwelt beim AGVS, Autogewerbeverband der Schweiz. In einem solchen Fall ist der Einbezug des Garagisten angezeigt. Der Spezialist kennt die bevorzugten Stellen der flinken Nager. Er kann den Schaden oft sogleich beheben und die Rechnung mit dem entsprechenden Vermerk der Versicherung zukommen lassen.
Wie kann man Marderschäden effizient vorbeugen?
Die beste Wirkung erzielt ein Gerät, das in regelmässigen Abständen hohe, nur vom Marder wahrnehmbare Töne erzeugt und diesen so verjagt.
In hartnäckigen Fällen empfiehlt sich der Einbau eines kombinierten Geräts, das neben der akustischen eine zusätzliche Abwehrmöglichkeit bietet: Verteilt im ganzen Motorraum werden an gefährdeten Orten kleine Plättchen angebracht, die dem Marder einen unschädlichen, aber wirksamen elektrischen Schlag versetzen.
Diese Methode ist vergleichbar mit dem Elektrozaun bei Viehweiden, erklärt Peter. «Der Marder wird sich hüten, ein zweites Mal einen Kontakt zu riskieren.» Den Einbau solcher Schutzmassnahmen sollte aber immer der Garagist durchführen. Gerade beim kombinierten Gerät gibt es einige Aspekte zu beachten, die man besser dem Experten überlässt.
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