Mario Henzi - «Mein Steinleben» - Teil 41
Von: Mario Henzi
Die vorliegende mehrteilige Serie „Mario Henzi - mein Steinleben“ ist eine kurze Zusammenfassung meiner über 60-jährigen Sammlertätigkeit in Mineralien und Fossilien. Sie gibt einen Überblick über viele Fundstellen und ihre Fundmöglichkeiten. Viele davon sind Vergangenheit, weil sie geschlossen, zugeschüttet oder inzwischen verboten sind. Ein Grossteil der Verbote von für uns sehr interessanten Fundstellen sind durch Raubbau treibende Sammler verursacht worden. Es braucht halt auch in der Freizeit, im Hobby eine rechte Portion Ethik und Achtung vor der Natur. Man sollte nie den Dank vergessen, wenn einem die Natur eines seiner Wunder zum Geschenk macht! Ich für meinen Teil habe der Natur für meine gesamte Sammlung zu danken. Zusammen mit dieser Serie und unserem Kabinett in Wallbach möchte ich den an den Naturschönheiten interessierten Leserinnen und Lesern und Besuchern einen tieferen Einblick vermitteln und eventuell auch ein bisschen Freude bereiten.
In einem solchen Kalkbett (links) lag der Haifischzahn, auch diese Muscheln sind bei uns. Der frühere Besitzer dieses Haifischzahns (rechts) muss über zehn Meter lang gewesen sein.
Passwang SO
14.11. 1999
Nach meiner Hüftoperation konnte ich bereits wieder einigermassen gut laufen, aber nicht zu weit. Dass man mit Stöcken auch Steine suchen kann, zeigt dieser Ausflug auf den Passwang. Nicht weit von unserem Auto entfernt fand ich doch tatsächlich einen zehn Zentimeter grossen Ammoniten.
Rickenbacher Höhe, BL
9.3.2000
Im Wald an der Rickenbacher-Fluh fand ich einen 25 Zentimeter grossen Nautilus nebst kleineren Ammoniten. Allerdings musste ich dafür etwas in der Fossilienschicht graben.
Mümliswil SO
9.4.2000
An einer, vermutlich eher unbekannten Fundstelle auf der Höhe beim Übergang von Hauenstein nach Mümliswil fanden wir einige Seeigel. Diese Fundstelle haben meine Frau Pia und ich schon jahrelang immer wieder aufgesucht.
Binntal, Chummibrod VS
15.9.2000
Eine Gruppe mit Fritz Brunner, Georg Burkkhardt, Toni Schwarz, Brigitte und Charles verbrachte ein verlängertes Wochenende bei Gorsat Andrd in seiner Hütte auf Chummibrod. Am Anfang war der „Trek“ gut organisiert, konnten wir doch mit der kraftwerkseigenen Seilbahn zur Hütte hochfahren, was beim Rückweg dann aber überraschenderweise nicht mehr der Fall war, weil die Bahn am Sonntag im Wallis keine Transporte ausführen dürfe, aber davon später.
Gorsat führte uns zum 2'400 Meter hohen Ritterpass, wo wir Quarz mit Eisenrosen sowie schwarzem Turmalin (Schörl) fanden. In der „Chleini Hilla“ auf 2 ‘600 Meter gruben wir dann sehr lange an einer bereits angefangenen Quarzkluft und förderten kleine Stufen zutage.
Am Tag vor dem Abstieg führte uns Gorsat noch in eine alte Erzgrube auf 2’300 Meter, welche nördlich der Hütte lag. Hier fanden wir Malachit und Hämatit, allerdings nur in Spuren. Nun waren die Rucksäcke gefüllt und wir durften sie runtertragen, auf einem Wanderpfad, wie uns der Leiter sagte. Was sich dann aber als tief eingeschnittener Geissenpfad entpuppte, welcher doch stattliche 1’000 Meter Höhenunterschied betrug. Ich fing an, meinen Rucksack in die Büsche zu entladen.
Der Abstieg war für mich ein Martyrium und der Reiseleiter eine riesengrosse Enttäuschung. Das konnte auch seine vorgängig gezeigte Sammlung mit den Traum-Mineralstufen nicht mehr wettmachen.
Wieso ich dann später trotzdem nochmals mit ihm in die Berge gegangen bin, weiss ich bis heute noch nicht, vermutlich nur Fritz Brunner zuliebe.
Algarve, Portugal
23.3.2001
Pia und ich wollten einmal ausspannen und eine Woche Urlaub in der Sonne verbringen. Wir konnte es aber nicht lassen, unsere Augen über den Boden wandern zu lassen, auf welchem wir spazierten. Und siehe da, am Strand entdeckten wir bei Ebbe mit Moos überwucherte Kalkfelsplatten, aus welchen Muscheln herausragten.
Es schaute aber noch etwa ein Drittel eines anderen, völlig glatten Steines heraus. Was das wohl sein könnte? Mit einem herumliegenden Kieselstein - Hammer hatten wir ja keinen dabei - klopfte ich den spröden Kalkstein drum herum weich. Was ich dann dem Boden entnehmen konnte war kolossal. Handelte es sich doch um einen unvorstellbar grossen Haifischzahn in perfekter Ausbildung! Wir können halt praktisch nirgends hingehen, ohne ein paar Steine mit nach Hause zu schleppen...
Fortsetzung folgt...
Einen Teil verpasst? Kein Problem! Klicken Sie in der linken gelben Spalte die Rubrik „Archiv“ an, geben Sie dann das Wort „Steinleben“ ein, dann klicken Sie auf „Suchen“ und schon erscheinen alle bisher publizierten Beiträge.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»