Ein normaler Herbst 2010
Von: mm/f24.ch/meteo Schweiz
Der Herbst 2010 brachte im Schweizer Mittel etwa normale Temperaturen. Besonders im Westen gab es ein Niederschlagsdefizit, Überschüsse in der Südschweiz und in den zentralen und östlichen Alpen. Die Besonnung war mit Ausnahme des Mittellandes unternormal. Während eines markanten Wintereinbruchs in den letzten Herbsttagen fiel Schnee bis ins Flachland und die Temperaturen sanken lokal auf rekordtiefe Werte.
Weitgehend normales Herbstwetter
Der Witterungsverlauf im Herbst 2010 war keineswegs langweilig. Milde Schönwetterphasen wechselten mit Kaltlufteinbrüchen, herbstliche Föhnphasen mit Staulagen und Schnee zunehmend in tiefere Alpenregionen, und auch der erste Herbststurm fand im Novemberwetter Unterschlupf. Keine dieser Wetterlage erreichte aber von der Intensität her das Prädikat aussergewöhnlich.
Lokal Kälterekorde zum Herbstende
Extrem kalt zeigte sich der letzte Herbsttag. In Verbindung mit dem seit dem 26. November herrschenden Winterwetter mit Neuschnee bis ins Flachland wurden am 30. November nach einer klaren Nacht vielerorts für November aussergewöhnlich tiefe Temperaturen gemessen, speziell im westlichen Mittelland. Lokal sanken dabei die Temperaturen auf neue November-Kälterekorde.
Messstation | Minimum | Minimum | Datum | Homogene |
| 30.11.2010 | November | | Minimum- |
| | bisher | | Messreihe seit |
| | | | |
Bern | -13.9 | -10.9 | 22.11.1999 | 01.01.1959 |
Wynau | -12.4 | -10.8 | 22.11.1988 | 01.01.1978 |
Payerne | -14.5 | -10.3 | 27.11.2005 | 01.08.1964 |
La Brévine | -31.4 | -28.0 | 21.11.1971 | 01.08.1964 |
Bilanz des Herbstes 2010
Die Temperaturen im Herbst 2010 entsprachen in den Niederungen verbreitet den Mittelwerten für die Periode 1961-90. In den Tälern des Alpennordhangs und im Rhonetal resultierte ein kleiner Wärmeüberschuss von 0.5 bis 1 Grad. Umgekehrt waren in höheren Berglagen alle drei Herbstmonate etwas kälter als normal, so dass ein Temperaturdefizit von 0.5 bis 1 Grad entstand. Auch in Bezug auf die Besonnung verliefen alle drei Herbstmonate sehr ähnlich. Einem leichten Überschuss an Sonnenstunden im Mittelland standen Defizite im Jura und in den Alpen gegenüber.
Schliesslich resultierte für den Herbst 2010 eine Besonnung von 105 bis 120 Prozent der Norm im Mittelland und von 80 bis 95 Prozent im Süden, in den Alpen, im Jura und im Raum Basel. Im Sottoceneri, Oberengadin, Puschlav und Val Müstair waren alle drei Herbstmonate nass, so dass insgesamt etwa 150 Prozent, im Mendrisiotto bis 200 Prozent der normalen Regensumme resultierte. Auch in den übrigen Gebieten der zentralen und östlichen Alpen kamen teilweise übernormale Herbst-Niederschlagssummen zu Stande. In den westlichen Alpen, im Mittelland und im Jura fiel weniger Niederschlag als im Mittel von 1961-90. In der Westschweiz war das Niederschlagsdefizit beträchtlich. Hier fielen verbreitet nur 50 bis 70 Prozent der Normalsummen.
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