2018 – ein Jahr mit Rekordwärme
Von: mm/f24.ch
Die Schweiz blickt auf das vermutlich wärmste Jahr seit Messbeginn 1864 zurück. Nach den aktuellen Berechnungen wird die landesweite Jahrestemperatur knapp sieben Grad erreichen. Bereits gesichert ist die Rekordwärme von 6.7 Grad des meteorologischen Jahres von Dezember 2017 bis November 2018.
Häufung extrem warmer Jahre
Das Jahr 2018 ist das vierte in kurzer Folge mit weit überdurchschnittlicher Temperatur. Im landesweiten Mittel ist eine Jahrestemperatur von 6.8 bis 7.0 Grad zu erwarten (Stand 11.12.2018). Zusammen mit den bisherigen Rekordjahren 2015 mit 6.6 Grad, 2014 mit 6.5 Grad und 2011 mit 6.6 Grad hebt sie sich deutlich ab von allen übrigen Jahren seit Messbeginn 1864.
Neue Temperaturdimension
Während der letzten dreissig Jahre zwischen 1988 und 2017 lag die durchschnittliche Schweizer Jahrestemperatur bei 5.7 Grad. In der Zeit davor bedeutete eine Jahrestemperatur von 5.7 Grad etwas ganz Ausserordentliches. In der langen Messperiode von 1864 bis 1988 erreichten selbst die extremsten Jahre diesen Wert nie. Heute ist das früher Unerreichte zum Durchschnitt geworden.
Gleichzeitig sind wirklich kühle Jahre um vier Grad oder tiefer, früher eine häufige Erscheinung, aus dem heutigen Klima der Schweiz verschwunden. In den letzten dreissig Jahren sank die landesweite Jahrestemperatur auch in den kühlsten Jahren nicht einmal mehr bis zur früheren Norm 1961‒1990 ab.
Der massive Anstieg der Normtemperatur und das Verschwinden wirklich kühler Jahre sind eindrückliche Signale der laufenden Klimaänderung.
Die unendliche Wärme 2018
Neun Monate des Jahres 2018 brachten bisher überdurchschnittliche Wärme, sechs davon im extremen Bereich. Die Schweiz registrierte den mildesten Januar seit Messbeginn 1864 und die Monate April bis August belegten die Ränge zwei bis fünf. Die Dezembertemperatur wird voraussichtlich ebenfalls über der Norm liegen. Das Sommerhalbjahr 2018 von April bis September lieferte eine neue Rekordwärme, ebenso das meteorologische Jahr von Dezember 2017 bis November 2018.
Was die Zukunft bringt
Die Erwärmung der letzten Jahrzehnte wird sich gemäss den neuesten Klimaszenarien CH2018 auch in Zukunft fortsetzen. Heissere und trockenere Sommer zählen zu den Hauptveränderungen, die das Klima in der Schweiz ohne verstärkten weltweiten Klimaschutz Mitte Jahrhundert prägen.
Die bodennahe Lufttemperatur steigt demnach im Durchschnitt der Sommermonate Juni bis August um 2.5 bis 4.5 Grad im Vergleich zu heute. Die Höchsttemperaturen erhöhen sich dabei erheblich stärker als die Durchschnittstemperaturen. An den heissesten Tagen im Sommer wird es 2 bis 5.5 Grad wärmer als heute. Auch Hitzewellen werden häufiger und extremer.
Doch liessen sich mit konsequentem Klimaschutz bis Mitte des 21. Jahrhunderts etwa die Hälfte, bis Ende Jahrhundert sogar zwei Drittel der möglichen Klimaveränderungen in der Schweiz vermeiden.
Dies folgt aus einem weiteren Treibhausgas-Szenario, das Klimaschutzmassnahmen einbezieht und den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Zustand begrenzt. Es zeigt sich, dass Klimaschutz durchaus wirkt und sich konsequentes Handeln auszahlt.
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