Klima-Länderrating - Schweiz fällt um sieben Plätze zurück
Von: mm/f24.ch
Die Schweiz landet im neusten Klima-Ländervergleich auf Rang 16. Kein einziges Land tut genug für das Klima. Schweden, Marokko und Indien leisten mehr als die Schweiz.
Das Klima-Länderrating «Climate Change Performance Index (CCPI)» vergleicht jährlich die Klimaschutzleistung von den 57 Ländern, die zusammen für mehr als neunzig Prozente der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.
Die Rangliste fasst die Ergebnisse von 14 Indikatoren aus den Kategorien “Treibhausgase”, “Erneuerbare Energien”, “Energieverbrauch” und “Klimapolitik” zusammen. Diese Bewertung ist weltweit einzigartig. Ihr Ziel ist es, den politischen und öffentlichen Druck auf diejenigen Länder zu verstärken, die bislang noch zu wenig ambitionierten Klimaschutz leisten. Der CCPI hebt zudem diejenigen Länder hervor, welche die Chancen eines ambitionierten Klimaschutzes erkannt haben und mit positiver Signalwirkung vorangehen.
An der UNO-Klimakonferenz in Madrid wurde am Dienstag die neuste Ausgabe vorgestellt, die die Schweiz auf Rang 16 zeigt. Letztes Jahr stand sie noch auf Platz 9. Vor der Schweiz liegen Länder wie Schweden, Dänemark, Grossbritannien, aber auch Marokko und Indien. Frankreich liegt auf Platz 18, Deutschland auf Platz 23, Italien auf Platz 26, Österreich auf Platz 38.
Grund für den Rückgang der Schweiz ist ihre Klimapolitik. Zwar hat der Bundesrat im August 2019 das Netto-Null-Ziel bis 2050 angekündigt. Jedoch fehlt es immer noch an jeglicher Umsetzungsstrategie und an einem verbindlichen Absenkungspfad. Auch das Ziel, von 1990 bis 2030 ihre Inlandemissionen um dreissig Prozent zu reduzieren, ist völlig ungenügend und bisher nur eine Absichtserklärung. «Die Schweiz müsste ihre Ambitionen mindestens verdoppeln, um ihre internationalen Verpflichtungen zu erfüllen», sagt Patrick Hofstetter, Klimaschutzexperte beim WWF Schweiz.
Die Erhöhung der nationalen Klimaziele sind eines der Haupthemen der diesjährigen Klimakonferenz in Madrid. Die Länder haben nur noch bis Ende 2020 Zeit, um diese zu stärken. «Als reiches Land kann und soll die Schweiz im Klimaschutz ihre Ambitionen erhöhen» so Hofstetter. «Wir haben die Technologie, und wir haben das Geld. Klimaschutz braucht nur noch politischen Willen».
Das Klima-Länderrating wird jeweils vom Climate Action Network (CAN), The New Climate Institute und Germanwatch zusammengestellt. Wie in den Vorjahren wurden die Ränge 1 – 3 nicht vergeben, weil kein Land genug tut, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
Das klar beste Resultat erreicht erneut Schweden. Das Land setzt sich zum Ziel, bis 2045 Klimaneutral zu werden. Es verfügt zudem über die weltweit höchste CO2-Steuer und zielt auf 100 Prozente erneuerbare Energien bis 2040. China hat sich auf Rang 30 vorgearbeitet. Die USA ist auf den letzten Rang zurückgefallen, gerade nach Saudi-Arabien.
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