Raiffeisenbank Möhlin - eine Insel im Bankendebakel
Von: Hans Berger
In einer Zeit, in der sich der Volkszorn gegen die Grossbanken und deren exorbitante Boni-Zahlungen richtet, geht oftmals unter, dass es in der Schweiz auch noch rechtschaffende Banken gibt, welche heute noch die traditionellen Werte verkörpern, worauf bis jüngst die Schweizerinnen und Schweizer zu Recht stolz waren. Dazu zählt zweifelsfrei auch die Raiffeisenbank Möhlin, welche bei ihren Genossenschaftlerinnen und Genossenschaftern ein uneingeschränktes Vertrauen geniesst, wie an der 85. Generalversammlung vom vergangenen Samstag in der Sporthalle Steinli unschwer festzustellen war.
Christoph Bucher Vizepräsident des Verwaltungsrates, Susanne Kaufmann, Vorsitzende der Bankleitung, Rudolf Hasler, Präsident des Verwaltungsrates, Anneliese Fankhauser-Schmid, Aktuarin des Verwaltungsrates
Noch am Freitag zeichnete die Debatte in der Politsendung Arena ein negatives Bild von der Stimmung im Lande. Eine TED-Umfrage ergab dann auch, dass 66 Prozent der Teilnehmern ihren Vertrauensverlust in die politischen und wirtschaftlichen Eliten des Landes als sehr gross, 19 Prozent eher gross, 9 Prozent als klein betrachten, lediglich sechs Prozent stellen bei sich keinen Vertrauensverlust fest. Entweder gehörten die 578 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 85. Generalversammlung der Raiffeisenbank Möhlin jenen sechs Prozent an, oder die Zufriedenen im Lande machten bei der TED-Umfrage nicht mit. Letzteres dürfte jedoch eher zutreffen. Aber - und das ist die Tragik der Negativ-Botschaft - in den Köpfen wurde eine Zahl verankert, welche der Volkswirtschaft genauso wenig dienlich ist, wie der in aller Munde populistische Begriff „Abzocker-Initiative“, deren Inhalt eine Revision des Aktienrechtes ist und auch so genannt werden sollte.
Antizyklische Solidarität Die aufgestellte Stimmung der Genossenschaftlerinnen und Genossenschafter an der Generalversammlung der Raiffeisenbank Möhlin war da geradezu eine Wohltat. Der Grund dafür dürfte aber nicht nur in den positiven Zahlen gelegen haben, welche Rudolf Hasler, Präsident des Verwaltungsrates und Susanne Kaufmann, Vorsitzende der Bankleitung ihren Mitgliedern vermitteln konnten. Vielmehr fanden sich in der Sporthalle Steinli Gleichgesinnte ein, die ihrer Bank bereits schon ihr Vertrauen schenkten, als diese von den grossen Geldinstituten noch „belächelt“ und deren Struktur von der Mehrheit noch nicht als beispielhaft eingestuft wurde.
Kerngedanken Rückblickend stellte Rudof Hasler fest, dass das Jahr 2009 als eines der Turbulentesten in die Wirtschafts- und Finanzgeschichte eingehen wird. Obwohl es noch vor wenigen Monaten so ausgesehen habe, als könne die Krise zu einem Umbau des Finanzsystems führen, habe sich wenig geändert, analysierte der Verwaltungsratspräsident, prangerte dabei speziell die Boni-Zahlungen an und betonte, dass solche Exzesse der Raiffeisenbank fremd seien. „Die Banken haben eine volkswirtschaftliche Funktion und müssen deswegen vor allem eines sein: sicher.“ Der Binnenmarkt sei das Fundament des schweizerischen Finanzsystems, auf welches sich die Banken auszurichten haben, forderte Hasler. Eine Überarbeitung des Einlegerschutzes und des Bankgeheimnisses sei nötig, doch warnte er von einer Überregulierung.
Rück- und Ausblick „Im Jahr eins nach Max Zumstein“ hat der Verwaltungsrat verschiedene Projekte initialisiert, darunter fallen eine neue Aufbau- und Ablauforganisation mit einer flachen Hierarchie und damit schnellen Entscheidungswegen, der Abschluss des Umbaus am Hauptsitz und die Realisierung eines auf Möhlin zugeschnittenen Werbefilms. Besonders würdigte Hasler den nahtlos vollzogenen Übergang in der Geschäftsleitung von Max Zumstein zu Susanne Kaufmann.
In seinem Ausblick verwies der Präsident auf die Mitgliederaktionen wie den Museumspass und das aktuelle Exklusivangebot „Waadt und Genf zum halben Preis“. Als spezielle Herausforderung bezeichnete er eine allfällige Abschaffung der Eigenmietwerte, welche eine Schrumpfung des Hypothekarmarktes, eine veränderte Vermögensallokation, verschärfte Konkurrenzsituation und räumliche Konzentrationsprozesse zur Folge haben könnten. Dass die Filiale ausgebaut wird und im ersten Stock Besprechungs- und Büroräume entstehen, erfreute vor allem die Rheinfelder Bankmitglieder.
Positive Zahlen „Freude herrscht, würde unser Altbundesrat Adolf Ogi bei dieser Gelegenheit sagen. Nicht weil ich zum ersten Mal hier oben stehen darf, nein, Freude herrscht, weil die Zahlen unserer Raiffeisenbank auch im vergangenen 85. Geschäftsjahr, trotz anhaltender Unsicherheit an den Finanzmärkten und intensivem Wettbewerb am Bankenmarkt erfreulich ausgefallen sind,“ lautete die frohe Botschaft von Susanne Kaufmann, Vorsitzende der Bankleitung, welche sie als erstes in ihrer Bericht den Genossenschaftlerinnen und Genossenschafter verkünden konnte. Aber auch der Mitgliederzuwachs um 335 auf total 7'697 zählt zu den Erfolgsfaktoren der Bank im abgelaufenen Jahr wie auch das moderate Wachstum der Kundengelder von 8.3 Mio. Franken auf insgesamt 606 Mio. Franken. Erfolgreich tätig war die Raiffeisenbank Möhlin auch in der Ausleihung, welche um 22 Mio. oder 3.5 % auf 666 Mio. Franken angestiegen ist. Hervorgerufen durch Investitionen in die Infrastruktur und den Sicherheitsbereich ist gegenüber dem Vorjahr der Geschäftsaufwand mit 7.8 Mio. Franken deutlich gestiegen, sodass ein um 5.9 % tieferer Reingewinn von rund 1.6 Mio. Franken ausgewiesen wird. Nicht ohne einen gewissen Stolz wies Susanne Kaufmann auf das Kernkapital von 65 Mio. Franken hin, welches mit 205 Prozent die bankengesetzlichen Vorschriften übertrifft.
Mit 41 Mitarbeitenden in Möhlin, Rheinfelden, Kaiseraugst, Mumpf und Wallbach gehört die Raiffeisenbank Möhlin zu den attraktiven Arbeitgebern und mit 1.025 Mio. Franken ebenso zu den wichtigen Steuerzahlern in der Region und nicht zu vergessen ist in dieser Hinsicht auch das Sponsoring, von dem viele Menschen, weit über den Kundenkreis hinaus profitieren, ohne dies jeweils gross zur Kenntnis zu nehmen. Wie zuvor Rudof Hasler bedankte sich auch Susanne Kaufmann bei den Genossenschaftern und Kunden für das geschenkte Vertrauen und bei den Mitarbeitenden für deren Unterstützung und Engagement.
Beschlussfassung / Wahlen Oppositionslos genehmigte die Versammlung die vom Verwaltungsrat vorgelegte Gewinnverteilung von rund 1.6 Mio. Franken und bestimmte erneut die PricewaterhouseCoopers AG als Revisonsstelle.
Geselligkeit Zur Zufriedenheit der seit 28 Jahren für die Verpflegung und den Service zuständigen Männerriege und Frauenturnverein Möhlin erklärte nach rund einer Stunde der Verwaltungsratspräsident Rudof Hasler die 85. Generalversammlung der Raiffeisenbank Möhlin als geschlossen. Der gesellige Teil nahm mit einem Essen seinen Anfang, der wohl für einige unentwegte Genossenschaftlerinnen und Genossenschafter an der erstmals neu eingerichteten, idyllischen Bar endete.
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