Svizra27 lanciert Ideenwettbewerb für Landesausstellung
Von: mm/f24.ch
Gestern Montag erfolgte im Saldome der Saline Riburg die Lancierung des Ideenwettbewerbs für die nächste Landesausstellung 2027. Die Verantwortlichen des Vereins Landesausstellung Svizra27 präsentierten Inhalte der Wettbewerbsausschreibung sowie die Wettbewerbsjury, welche von der ehemaligen Bundesrätin, Doris Leuthard, dem Architekten und Mitinhaber von Herzog & de Meuron Basel, Pierre de Meuron, und von Uni Basel Professor Manuel Herz präsidiert wird.
Das Präsidium der Wettbewerbsjury (v.l.) Manuel Herz, Doris Leuthard, Pierre de Meuron
Eine Landesausstellung ist immer auch ein Spiegel, in dem sich die Schweiz zugleich darstellt und betrachtet. Ständerat und Vizepräsident, Thierry Burkart, sieht die Landesausstellung Svizra27 als Generationenprojekt. «Svizra27 soll ein lebendiger Ausdruck der Generationen werden. Welche Werte sie bestimmen, welche Ziele sie verfolgen oder wie sie von aussen betrachtet werden», erklärt Burkart.
Svizra27 will auch die gegenwärtige Krisenzeit zum Aufbruch nutzen. «Gerade die letzten Monate haben bewiesen, wie wichtig der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist. Die Schweiz ist eine Willensnation, sie braucht gemeinsame Werte und Ziele und ich bin überzeugt, dass gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, unser Projekt Svizra27 voranzutreiben», erklärt Ständerat Thierry Burkart.
Motto «Mensch – Arbeit – Zusammenhalt»
Moderne Gesellschaften sind stark um Arbeit herum organisiert. Sie wirkt von individuellen Lebensentwürfen bis zu den sozialen Klammern sowie auch in die Bildung, Kultur und in die nationale Identität hinein. Digitalisierung, demografischer Wandel, Ökologisierung der Wirtschaft, neue Formen der Globalisierung oder der ökologische Umbau, führen in den nächsten Jahren zu grossen Transformationen.
Was bedeuten diese Transformationen für die Schweiz, für die Menschen und die Gesellschaft. Wie halten wir künftig zusammen, wenn sich das Rädchen «Arbeit» im Räderwerk «Mensch – Arbeit – Zusammenhalt» kräftig weiterdreht? Und was will die nächste Arbeitsgeneration?
Svizra27 sucht eine Umsetzung dieses Themas, welche die Schweizer Bevölkerung verblüffen, zu neuen Perspektiven anregen, in Debatten verwickeln und nach Lösungen suchen lassen soll.
Lancierung des Ideenwettbewerbs
Nach sechsmonatiger Vorbereitungszeit ist der Ideenwettbewerb von Svizra27 lanciert. Dieser wird in einem dreistufigen Verfahren durchgeführt. Die Eingabe von Projektideen ist ab sofort und bis zum 2. Oktober 2020 möglich. «Wir erhoffen uns für die Stufe 1 viele spannende Ideen von kreativen und visionären Projektteams, welche das Motto «Mensch – Arbeit – Zusammenhalt» auf originelle und überraschende Art und Weise aufnehmen und konkretisieren», so Jost Huwyler, Gesamtprojektleiter von Svizra27.
Kreativität ist gefragt und gerade in der Stufe 1 können, neben dem Nachweis von Kompetenzen und Erfahrungen mit Grossprojekten, Ideen auf einem A2-Papier eingereicht werden.
Eine Besonderheit des dreistufigen Wettbewerbsverfahren liegt darin, dass ab der Stufe 2, die Ideen der ausgeschiedenen Projektteams weiter genutzt werden können. «Wir nennen dies Open Source Verfahren. Svizra27 soll zu einem Labor werden. Es wäre schade, wenn wir die entstandene Kreativität und Ideenfindung nicht weiter nutzen würden», ist Jost Huwyler überzeugt.
Die besten zehn Projektideen gelangen in die Stufe 2. Inhaltliche Schwerpunkte zeigen die aktuelle und zukünftige Rolle der Schweiz und stehen im regionalen, nationalen und internationalen Kontext. Der Veranstaltungsort respektive -raum von Svizra27 soll diese Grundgedanken unterstreichen und zusammen mit Nachnutzungspotenzialen von Svizra27 eine starke Symbolik bergen.
Die besten fünf Projektteams erreichen schliesslich die Stufe 3. Massgebende Kriterien in der Stufe 3 sind die Bewertung inhaltlicher Schwerpunkte, die Darstellung im Raum, die Nachhaltigkeit sowie die wesentlichen Logistikelemente der Landesausstellung. Das Siegerprojekt wird im Herbst 2021 erkoren.
Seit gestern sind die Ausschreibungsunterlagen via www.svizra27.ch oder unter www.simap.ch abrufbar.
Wettbewerbs-Jury
Die Wettbewerbs-Jury von Svizra27 setzt sich aus insgesamt 16 Jurorinnen und Juroren zusammen. Der Verein Svizra27 hat mit deren Präsident, Kurt Schmid, Ständerat Thierry Burkart, Vizepräsident, den beiden Nationalrätinnen Elisabeth Schneider-Schneiter, Vizepräsidentin und Daniela Schneeberger sowie Gabriel Barell, Vizepräsident, fünf Vorstandsmitglieder in die Jury delegiert. Der Waadtländer Nationalrat, Pierre-Yves Maillard, ist als Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes ebenfalls Mitglied der Jury.
Präsidiert wird die Wettbewerbs-Jury durch alt Bundesrätin Doris Leuthard, , Pierre de Meuron, Architekt und Mitinhaber von Herzog & de Meuron Basel sowie Manuel Herz, Professor Urban Studies der Universität Basel.
Die Ständerätin des Kantons Basel-Stadt, Eva Herzog, und der Ständerat des Kantons Jura, Charles Juillard, unterstützen das Projekt ebenfalls in der Jury, wie auch Bertrand Piccard, Psychiater, Entdecker und Präsident der Stiftung Solar Impulse sowie Stephan Sigrist, Zukunftsforscher, Gründer und Leiter des Think Tank W.I.R.E..
Mit Anita Hugi, Direktorin der Solothurner Filmtage und Sam Keller, Museumsdirektor der Fondation Beyeler gehören der Wettbewerbs-Jury zwei Persönlichkeiten aus dem Bereich Kultur an. «Die Projektion, der Blick nach vorn ist dem Filmschaffen eigen. Ich freue mich bereits jetzt auf zukunftsweisende Projekteingaben und darauf, in die hochkarätige Jury einen filmischen Blick einzubringen», erklärt Anita Hugi.
Nina Spielmann, McKinsey und Jury-Mitglied des Solothurner Unternehmerpreises, Olivia Klein, Co-Präsidentin der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und Michelle Saner, Studienabgängerin und Mitautorin der Studie zur Aussenwahrnehmung Landesausstellung 2027 der Fachhochschule Nordwestschweiz, runden die Wettbewerbs-Jury ab.
«Wir sind stolz, all diese Persönlichkeiten für die Wettbewerbs-Jury gewonnen zu haben. Svizra27 macht damit einen weiteren grossen Schritt Richtung Schweizer Landesausstellung», erklärt Kurt Schmid, Präsident des Vereins Svizra27.
Weiter stehen der Jury verschiedene Experten beratend zur Seite. Darunter auch die beiden Ausstellungsmacher und Szenografen Otto Steiner und Xavier Bellprat.
Konkurrenz
Svizra27 ist aber nicht die einzige Organisation, welche eine Landesausstellung auf die Beine stellen will. Mit von der Partie sind die drei Projekte X-27, NEXPO sowie Muntagna. Wer den Zuschlag bekommt darüber befindet dereinst der Bundesrat.
Etwa alle 25 Jahre ist es Zeit für eine Schweizer Landesausstellung mit dem Ziel, Kultur, Politik und Wirtschaft des Landes als eine Art Momentaufnahme der Epoche darzustellen. Die erste Landesausstellung fand 1883 in Zürich statt. Darauf folgten 1896 in Genf, 1914 in Bern. 1939 in Zürich, 1964 in Lausanne. Die sechste Landesausstellung fand nach einer langen Debatte 2002 statt und auf die vier Destinationen Biel; Neuenburg, Yverdon-les-Bains und Murten verteilt.
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