«Lärm ist lästig, schadet der Gesundheit, ist schlecht für die Wirtschaft und behindert die Stadtentwicklung: Er muss deshalb an seiner Quelle reduziert werden», konstatiert der Städteverband und fordert daher, dass Tempo 30 in den Städten zur Norm wird. Zudem brauche es Lösungen, damit Siedlungsverdichtung und Lärmschutz gleichzeitig möglich seien.
«Die mit Abstand grösste Lärmquelle ist der Verkehr, wobei der Strassenverkehr Hauptverursacher ist: 1,1 Millionen Menschen sind in der Schweiz täglich übermässigem Verkehrslärm ausgesetzt, in der Nacht sind es eine Million Menschen. 90 Prozent davon leben in Städten und Agglomerationen», so der Städteverband. Dies führte zu vielfältigen Problemen:
Gesundheit der Betroffenen: Dauernde Lärmbelastung kann zu Herzkrankheiten führen.
Mangelnder Schlaf sorgt für chronische Ermüdungszuständen und wirkt sich ebenfalls auf die Gesundheit aus; reduzierte Leistungsfähigkeit mindert die wirtschaftliche Produktivität.
Werteverlust von Immobilien
Externe Kosten aufgrund von Lärm betragen 2,8 Mrd. Franken, worauf 80 Prozent auf den Strassenverkehr entfallen (Berechnungen des BAFU für das Jahr 2019)
Stadtentwicklung nicht behindern – Zielkonflikt lösen
Die Behinderung der Stadtentwicklung aufgrund von Lärm sei ein grosses Problem. Viele Wohnbauprojekte und Sanierungen seien wegen Lärmklagen blockiert. Der Lärmschutz und die von der Raumplanung geforderte Entwicklung nach innen stünden in einem Zielkonflikt. Sogar Sanierungen, die eine bessere Schallisolierungen mit sich brächten, würden aufgrund der heutigen Vorschriften zur Lärmvorsorge verhindert. Daher fordern die Städte in der Revision des Umweltschutzgesetzes (USG) eine Umsetzung im Sinne der Motion von Nationalrat Beat Flach (GLP, AG). Der Bundesrat hat am Freitag die Botschaft dazu verabschiedet.
Tempo 30 packt das Übel an der Wurzel Noch wichtiger ist laut Städteverband jedoch, das Übel an der Wurzel zu packen: Ist der Strassenverkehr der mit Abstand grösste Lärmverursacher, müsse er an der Quelle bekämpft werden. Deshalb fordert der Städteverband, dass Tempo 30 auf allen Strassen in den Städten zur Norm wird.
Eine mögliche Umsetzung sei die entsprechende Anpassung der Verkehrsregelnverordnung. Auch mit Tempo 30 generell seien weiterhin gute Lösungen für den wichtigen öffentlichen Verkehr in den Städten möglich. Es sei die einfachste und kostengünstigste Lösung, die eine effiziente Wirkung entfalteet: Eine Reduktion von 50 auf 30 km/h reduziere den Schallpegel um drei Dezibel, was in der akustischen Wahrnehmung der Halbierung des Verkehrs entspreche.
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