Europaweite Zugvogelbeobachtung
Von: mm/f24.ch
Am diesjährigen Internationalen Zugvogeltag EuroBirdwatch besuchten am Wochenende in der Schweiz 2’153 Personen die Stände der lokalen Sektionen des Schweizer Vogelschutzes SVS/BirdLife Schweiz. Auf 56 Beobachtungsposten im ganzen Land, zwei davon auch in Ittenthal und in Schupfart, standen die Fachleute mit Feldstechern und spannenden Hintergrundinformationen der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Dabei wurden auch die vorbeiziehenden Zugvögel gezählt, in diesem Jahr eine Gesamtzahl von 182‘290 Vögeln.
21'719 Ringeltauben wurden im Rahmen des EuroBirdwatch am 6./7. Oktober 2012 beobachtet (Foto: Michael Gerber)
Die Besucher am diesjährigen EuroBirdwatch beobachteten den Vogelzug in seinen zahlreichen Facetten. Neben den Schwarmziehern, wie dem Buchfink (127‘815 beobachtete Vögel) und dem Kernbeisser (549), wurden auch viele Einzelzieher, wie Fischadler oder Rohrweihe gesichtet. Auch der Kiebitz, eine Art, die vom Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz spezifisch gefördert wird, zählte zu den allerdings eher selteneren Beobachtungen.
Der Internationale Zugvogeltag EuroBirdwatch findet seit bald 20 Jahren jährlich auf Einladung von BirdLife International statt. 1922 als Internationaler Rat für Vogelschutz (ICBP) gegründet, setzt sich BirdLife International seit 90 Jahren für den Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume ein.
Als älteste weltweite Naturschutzorganisation ist BirdLife International heute mit seinen nationalen Partnerorganisationen in 117 Ländern auf allen Kontinenten tätig und umfasst 2,5 Millionen Mitglieder. Der Schutz der Zugvögel, ihrer Brutgebiete, der Rastplätze und der Überwinterungsgebiete ist ein besonderes Anliegen von BirdLife International.
Dieses Jahr führten BirdLife Partner in 41 Ländern in Europa und Zentralasien Anlässe im Rahmen des EuroBirdwatch durch. 800 Veranstaltungen lockten dabei über 50’000 Besucher an. Wie in der Schweiz wurden dabei die vorbeiziehenden Vögel gezählt. Insgesamt wurden rund 4 Millionen Zugvögel auf ihrem Weg ins Winterquartier beobachtet.
Der jährliche Zug zwischen Brutgebiet und Winterquartier verlangt den Vögeln eine riesige körperliche wie auch koordinative Leistung ab. Daneben stellen sich ihnen einige natürliche wie auch menschengemachte Hindernisse in den Weg.
Neben schlechtem Wetter, hohen Bergketten und kargen Wüsten machen ihnen auch zerstörte Rastplätze, Stromleitungen, Windräder, starke Nachtbeleuchtung sowie illegale Jagd zu schaffen. In den Überwinterungsgebieten in Afrika stellen der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln und der Verlust von Rastplätzen und Winterquartieren ein grosses Problem dar.
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