Trotz verschneiten Strassen fanden sich am vergangenen Sonntag rund zweihundert Freunde der Blasmusik in der Mehrzweckhalle von Mettau ein und liessen sich, wie tags zuvor das Premierenpublikum vom Jahreskonzert der MG Mettau begeistern, dies jedenfalls war dem jeweils anhaltenden, ja zum Teil gar frenetischen Applaus zu entnehmen.
Der volle Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Geschehens liess erahnen, dass die Halle eine halbe Stunde vor Konzertbeginn bereits gut besetzt war. Die vom Verkehrsdienst aufdoktruierte, von den Automobilisten oftmals widerwillig angetretene kleine Schneewanderung bis zum Konzertort fand dann meist doch eine gute Resonanz. Im Saal angekommen stachen die beiden mannsgrossen, die Bühne flankierenden wunderschönen Blumenarrangements in den Farben gelb sofort ins Auge. Ein Blick auf das Programm, in dem drei Solisten und ein Trio angekündigt waren, zeigte, dass es in der MG Mettau wohl kaum an guten MusikerInnen mangelt.
Gloriose Begrüssung Das Licht ging aus, der Gesprächspegel im Saal senkte sich schlagartig und mit dem glorifizierenden Auftakt von „Intrada und Choral“ hiessen die MG Mettau und ihr Dirigent Konrad Gisin die Konzertbesucher willkommen. Was zuvor musikalisch, machte danach der Präsident Bruno Zumsteg mit einer gut strukturierten, bis ins kleinste Detail durchdachten Begrüssungsansprache und übergab hernach das Mikrofon Doris Speiser, die charmant und informativ durchs Programm führte. Mit dem kurzen, keine zwei Minuten dauernden Rondo von Henry Purcell (1659 - 1695), zu seinen Lebzeiten der beste englische Komponist, setzte die MG ihr Konzert fort. Einen ersten Höhepunkt bot Simon Zumsteg, als er auf dem Cornet einfühlsam das vom Orchester zart begleitete Intermezzo aus Pietro Mascagnis (1863-1945) „Cavalleria Rusticana“ spielte.
Bombastisch Bei Freddie Mercurys (1946 - 1991) „Innuendo“, ein Stück, das höchste Ansprüche an die Musikerinnen und Musiker stellt, bekam jedes Register die Gelegenheit, sein Können zu beweisen und das taten sie einzeln, wie auch im perfekten Zusammenspiel. So richtig auf den bombastischen Stil der Rocklegende eingestimmt, erwarteten unter dem darauf folgenden „Barcelona“ viele dessen Mega-Hit, den er zusammen mit Monserrat Caballé sang. Wer das Programm aber aufmerksam las, wusste, dass es ein Marsch war, den die Musikantinnen und Musikanten temperamentvoll spielten und mit einem typischen spanischen „Olé“ beendeten.
The Young Valley Band Vor zehn Jahren, als vermutlich noch niemand im Mettauertal an eine Grossfusion der fünf Gemeinden dachte, vereinigten sich die jungen Musikerinnen und Musiker des Tals in der ebenfalls von Konrad Gisin geleiteten „Young Valley Band“. Ein Highlight des kleinen Orchesters ist seit Anbeginn ihr Auftritt am Jahreskonzert in Mettau. Mit swingendem Jazz und einem „Happy groove“, bei dem sich vor allem die Kleine Cheryl Erne am Altsaxophon hervortat, begeisterte die B nd ihr Publikum, das applaudierend eine Zugabe forderte und auch bekam.
Leidenschaft Ein Zeichen des Jahreskonzertes der MG Mettau waren die grossen, beinah schon symphonischen Klangbilder, dabei war fantastisch zuzusehen, wie der Dirigent jeweils mit grossen, weitausholenden Gesten die Musikantinnen und Musikanten zum grandiosen, leidenschaftlichen Finale führte.
So feurig wie das Orchester mit „Barcelona“ in die Pause ging, so eröffnete es mit „Blades of Toledo“, brillant von einem Posaunen-Quartett vorgetragen den zweiten Teil des Konzertes. Der Titel „Concierto de Aranjuez“ ist längst nicht so bekannt wie die Melodie, welche Joaquin Rodrigo (1901-1999) für Gitarre und Orchester schrieb, dessen Solopart Fabian Huber fantastisch auf Flügelhorn spielte. Mit der Titelmelodie zum Film „The Rock „ dessen deutscher Titel „Fels der Entscheidung“ der Komposition einen Inhalt gibt, beschrieben die Musiker aufs eindrücklichste den Prozess der Abwägungen, geprägt von Für und Wider, bei der Entscheidungsfindung.
Lüpfiges Finale Nach soviel ernsthafter, die Seele berührende Musik, riss die Musikgesellschaft das Publikum mit dem beschwingten, gleichwohl aber musikalisch anspruchsvollen „Storie di tutti i Giorni“ aus seiner „Schwermut“. Die fröhliche Runde fand mit dem wohl berühmtesten Blödelsong „Mah Na Mah Na“, gespielt von Joseph Ipser auf der Bassposaune ihre Fortsetzung und endete mit „Black Dyke“, einem lüpfigen, zackigen Marsch.
Mit einem temporeichen „Übere Gotthard flüge d’Bräme“ gab die MG Mettau nach vorgängigem frenetischen Applaus die erste Zugabe und mit „Fanfare und Choral“, eine Komposition, welche der Dirigent aus Anlass der Gründung der Gemeinde Mettauertal schrieb, folgte die Zweite.
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