Reisen, ankommen – fremd bleiben
Von: mm/f24.ch
Heimat und Fremdsein, Mobilität und Migration: Die neue Sonderausstellung im Vindonissa-Museum Brugg geht Migranten-Schicksalen in der Römerzeit nach und stellt gleichzeitig Bezüge zur Gegenwart her. Die Ausstellung "Überall zu Hause und doch fremd – Römer unterwegs" dauert vom 13. Januar bis am 13. Mai 2012.
Zu seiner Blütezeit erstreckte sich das Römische Reich von Britannien über grosse Teile Europas bis nach Nordafrika und in den Nahen Osten. Im ganzen Imperium genossen die Römer uneingeschränkte Bürgerrechte – sie waren also "überall zu Hause". Aber fühlten sie sich auch so? Die neue Sonderausstellung im Vindonissa-Museum Brugg verfolgt die Spuren römischer Bürger, aber auch von Menschen ohne Bürgerrecht, die vor bald 2000 Jahren ihre Heimat verliessen. Sei es freiwillig, um Karriere zu machen, das Glück zu suchen, oder unfreiwillig – auf Befehl oder als Sklaven.
Fundstücke und Biografien
Die Ausstellung ist in fünf Themenblöcke gegliedert: Auf der Reise, in der Fremde, unvergessene Heimat, überall zu Hause, Reaktionen auf Fremdes. Zu diesen Themen trugen die Ausstellungsmacher die aussagekräftigsten Funde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen. Videosequenzen, in welchen Schauspieler aus dem Leben antiker Menschen erzählen, beleben die Ausstellung.
Des Weiteren verbergen sich in Reisekoffern verschiedene Aufgaben, welche die Besucherinnen und Besucher zur Interaktion animieren. Die Besucherführung erfolgt über Autobahnschilder – sie weisen den Weg aus der Moderne in die Antike und zurück. So lädt die Ausstellung sinn- und augenfällig zum Vergleich zwischen Gestern und Heute ein. Was bedeutete Reisen und Migration damals – was ist heute anders und was ist im Grunde gleich geblieben?
Kooperation mit "Integration Aargau"
Die Anlaufstelle "Integration Aargau" vertritt die Interessen von Menschen der Gegenwart, die in die Schweiz gekommen sind, um hier zu leben. Zusammen mit "Integration Aargau" bietet das Vindonissa-Museum Führungen an: Menschen aus den verschiedensten Gegenden der Welt führen in ihrer Landessprache durch die Ausstellung und verbinden die Erläuterungen zu den Exponaten mit eigenen Reflexionen.
Ausserdem finden zwei Themenabende statt: Am 22. März erzählen die Lebenspartner einer Schweizer Diplomatin und eines Schweizer Diplomaten über ihren Alltag in der Fremde und am 12. April geht eine Expertenrunde der Frage nach, ob und wie sich der Umgang mit Migration und Fremdheit in der modernen Schweiz mit dem Imperium Romanum vergleichen lassen. Das gesamte Begleitprogramm ist abrufbar unter Vindonissa
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