Die Statistik der 6‘534 gesamtschweizerisch vorgenommenen Testkäufe im Jahr 2019 zeigt, dass in 20,3% der Kaufversuche durch Minderjährige der Alkohol illegal verkauft wurde. Dies bedeutet eine Verbesserung gegenüber den Vorjahren. Es bleibt allerdings noch viel zu tun, so zum Beispiel die Unterstützung des Verkaufspersonals mit der nötigen Infrastruktur.
Im Auftrag der Eidgenössischen Zollverwaltung hat die Stiftung Sucht Schweiz alle Alkoholtestkäufe vom Jahr 2019 ausgewertet. Testkäufe geben Aufschluss darüber, wie der Jugendschutz beim Alkoholverkauf eingehalten wird. Dabei zeigt sich folgendes Bild:
Insgesamt wurde in 20,3% der Fälle illegal Bier und Wein an unter 16-Jährige oder Spirituosen an unter 18-Jährige verkauft. Dies bedeutet einen Rückgang seit 2016 um über 10 Prozentpunkte, mit einem grossen Sprung von 2018 auf 2019, der sich aber nur teilweise mit der Variation der testenden Organisationen erklären lässt.
In fast 81,7% der Fälle hat das Verkaufs- oder Servicepersonal eine Alterskontrolledurchgeführt (mit einer mündlichen Frage und/oder per Ausweiskontrolle).
Im Jahr 2019 sind Gruppen von Buben öfters kontrolliert worden als Gruppen von Mädchen, und alleine einkaufende Mädchen erhielten auch öfters Alkohol als alleine einkaufende Buben.
Die Unterschiede zwischen den Verkaufsstellentypen bleiben nach wie vor bestehen: Am Besten schnitten die Tankstellenshops mit gut 10% illegalen Verkäufen ab, gefolgt von den Restaurants/Cafés und den Ladenketten/Grossverteilern mit knapp 20%. Schlechter schnitten die Festwirtschaften und Bars/Pubs mit über 30% Fehlverkäufen ab.
Hilfe für das Verkaufspersonal zur Verbesserung des Jugendschutzes
Die Anzahl der illegalen Verkäufe ist aber nach wie vor sehr hoch. Die Studie von Sucht Schweiz, die vor einem Jahr veröffentlicht worden ist, zeigt auf, wo die Probleme liegen: Das Verkaufspersonal ist besonders bei grossem Andrang oder bei Veranstaltungen überfordert. Oft werden die Mitarbeitenden an der Verkaufsfront auch von ungeduldigen Kunden unter Druck gesetzt. Neben flächendeckenden Schulungen, wie sie mit solchen Situationen umzugehen könnten, sollten auch technische Hilfsmittel zum Einsatz kommen, die sich andernorts bereits bewährt haben:
Scanner, die die Identitätskarte lesen und die dem Verkaufspersonal sogleich angeben, ob die Kundin/der Kunde Alkohol kaufen darf. Angestellte im Verkauf haben in der Studie vom letzten September mehrfach darauf hingewiesen, dass es eigentlich obligatorisch sein müsste, die ID vorzuweisen. In der Hektik würden solche Apparate helfen, das Alter korrekt auszurechnen. Denn noch immer kommt es trotz Vorweisen der Karte in solchen Situationen nicht selten zu Fehlverkäufen.
Farbige Armbändel an Festwirtschaften, Veranstaltungen oder in Bars/Pubs, damit für das Verkaufspersonal sofort ersichtlich ist, wer welchen Alkohol kaufen oder nicht kaufen darf.
Doch auch mit diesen Massnahmen kann keinesfalls dem Verkaufspersonal die alleinige Verantwortung für einen illegalen Verkauf angelastet werden. Die Mitverantwortung des Unternehmens muss auch im Alkoholgesetz so verankert werden. Entsprechende Diskussionen stehen im Parlament bevor.
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal zur Festigung und Bereicherung des Wissens»
Der 25. Musikwettbewerb um den Prix Rotary, den dieses Jahr der Rotary Club Laufenbrug-Frickal in Frick organisierte, wurde von einer gerade 12 Jahre alten Violin-Virtuosin gewonnen.
Im vergangenen Jahr formulierten Dutzende von jungen Menschen ihre Vorstellungen und Hoffnungen, wie die Schweiz und der Föderalismus 2093 aussehen könnten. Die Konferenz der Kantonsregierungen (KdK) hat diese Beiträge, die...
In Verhandlungen priorisieren Gesprächspartner:innen ihre eigenen kurzfristigen Interessen und ignorieren die Konsequenzen ihrer Entscheidungen für zukünftige Generationen. Das zeigt eine experimentelle Studie des Instituts für...
Über 650 Jugendliche, junge Erwachsene und Familien von der Jungwacht Blauring Schweiz waren am 16./17. Dezember von Sachseln gemeinsam unterwegs nach Flüeli-Ranft. Inmitten von Spiel, Gespräch und Bewegung setzten sie sich mit...
Im Jahr 2021 waren über 6% der Kinder unter 16 Jahren in der Schweiz von mindestens 3 kinderspezifischen Deprivationen (Mangel, Verlust, Entzug von etwas Erwünschtem) betroffen. 5,5% der Kinder in der Schweiz mussten im Jahr 2021...