In Möhlin lief am 15. Mai 2006 der Dokumentarfilm „Respect“ über Gewalt unter Jugendlichen. In der anschliessenden Podiumsdiskussion wurde das Thema vertieft.
von rechts: Kuno Bont, Martin Stocker, Dr. med. Josef Sachs, Alex Bieli, Daniel Wölfli (Bild: Bernd Wagner)
In der Steinli-Aula im Schulhaus Sturebode in Möhlin wurde am 15. Mai 2006 um 20.00 Uhr vor rund 100 jugendlichen und erwachsenen Personen der 50-minütige Dokumentarfilm „Respect“ über Gewalt unter Jugendlichen des Schweizer Filmemachers Kuno Bont gezeigt. Beständige Aktualität besitzt das Werk durch den kontinuierlichen Anstieg der Gewalttaten in der Schweiz. Diese reichen bei den Jugendlichen von Mobbing bis Körperverletzung. Mit der Schwere der Gewalt nimmt ihre Häufigkeit ab: Schwere Körperverletzung oder gar Tötungsdelikte bilden Ausnahmen, wie der Autor und Regisseur Kuno Bont im Film durch offizielle statistische Zahlen belegt.
Im Zentrum des Films steht ein wissenschaftliches Projekt aus dem Jahr 2004: 12 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren zogen sich unter Betreuung von drei Psychologen während sechs Tagen auf 2400 m in eine Berghütte im Kanton Graubünden zurück. In Gesprächen und Rollenspielen wurde unter permanent laufenden Kameras die Gewalt unter Jugendlichen untersucht und gewaltlose Konfliktlösungen gesucht. Das dokumentierte Projekt im Film wurde durch statistische Hintergrundinformationen, gestellte Szenen und eingeholte Aussagen von Pädagogen, Psychologen, Justizvertretern, Politikern, Eltern aber auch von Inhaftierten oder von der regulären Schule ausgeschlossenen Schülern ergänzt. Der während drei Jahren unter dem Patronat des Kantons St. Gallen und des Fürstentums Liechtenstein realisierte und am 14. November 2005 in Schaan/FL erstmals gezeigte Film richtet sich an Jugendliche und Erwachsene. Er soll nicht nur aufklären und Verständnis schaffen, sondern eine Diskussion auslösen und letztlich der Gewaltprävention dienen.
Podiumsdiskussion Eine Podiumsdiskussion fand im Anschluss an den Film statt. Neben Kuno Bont vermittelten verschiedene Personen Fachwissen und Erfahrungen aus der praktischen Tätigkeit in der Region: Dr. med. Josef Sachs, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Leiter der Gerichtspsychiatrie der Klinik Königsfelden, Alex Bieli, Departement, Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau und Regionalleiter Inspektorat Volksschule, Martin Stocker, Gewaltberater und Pädagoge bei der Kantonspolizei Basel-Stadt sowie Daniel Wölfle, Leiter Offene Jugendarbeit Möhlin. Das Publikum stellte im Zusammenhang mit der Gewalt Fragen und schilderte Erfahrungen mit den eigenen Kindern oder aus der eigenen Jugend. Es wurden etwa Gründe für die Gewalttätigkeit und die niedrige Gewaltschwelle bei Jugendlichen erörtert oder Formen der Gewalt, geschlechterspezifische Unterschiede und Verantwortung und Zuständigkeiten diskutiert. Auch die Jugendlichen im Saal meldeten sich zu Wort und richteten Fragen an die Fachpersonen.
Jahresprojekt Gewaltprävention Die Veranstalter der Filmvorführung und anschliessenden Podiumsdiskussion waren das Präventionsnetz Möhlintal, das Elternforum Möhlin und die Offene Jugendarbeit Möhlin. Der Anlass ist Teil des Jahresprojekts Gewaltprävention der Fachstelle für persönliche Beratung des Bezirks Rheinfelden. Unter dem Titel „Umgang mit Macht und Ohnmacht“ finden zwischen Mai 2006 und April 2007 zum Thema Gewalt und Gewaltprävention zahlreiche Veranstaltungen im Fricktal statt.
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