Krankenkassenprämien steigen 2011 durchschnittlich um 8 %
Von: mm/f24.ch
Die Krankenkassenprämien steigen auf das nächste Jahr hin überdurchschnittlich, aber weniger stark als vor einem Jahr, wie eine Berechnung des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch zeigt. Besonders betroffen vom Prämienanstieg sind junge Erwachsene, Versicherte mit hoher Franchise und Versicherte aus den Kantonen Nidwalden und Appenzell Innerrhoden. Die Veränderung der Durchschnittsprämie, die das Bundesamt für Gesundheit veröffentlichen wird, dürfte tiefer sein, d.h. unter sieben Prozent.
Wie im Vorjahr müssen auch dieses Jahr Schweizer Versicherte einen im Vergleich zu den letzten Jahren überdurchschnittlichen Anstieg der Krankenkassenprämien hinnehmen. Allerdings steigen die Prämien weniger stark als vor einem Jahr (Anstieg auf 2010: 11,5 Prozent) und weniger stark als bisher spekuliert worden ist. 8 Prozent beträgt der Anstieg im Durchschnitt auf das kommende Jahr hin.
Dies zeigt eine Berechnung des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch. Die Berechnung ist nach Mitgliederzahlen der Krankenkassen gewichtet und berücksichtigt alle Kantone, Altersgruppen, Franchisenstufen und Versicherungsmodelle. comparis.ch liegen die provisorischen Prämien für rund drei Viertel der Versicherten vor.
Höherer Aufschlag für junge Erwachsene und Versicherte mit hohen Franchisen Der Prämienanstieg trifft nicht alle Versicherten gleich hart. Nachdem das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Maximalrabatte für junge Erwachsene (Versicherte im Alter zwischen 19 und 25 Jahren) eingeführt hat, ist es wenig überraschend, dass für diese Altersgruppe die Prämienerhöhung mit 12 Prozent überdurchschnittlich ausfällt. Für Kinder steigen die Prämien durchschnittlich um 7 Prozent, für Erwachsene um 8 Prozent.
Weiter gibt es für junge Erwachsene und Erwachsene erhebliche Unterschiede je nach gewählter Franchise. Bei der Standardfranchise von 300 Franken steigen die Prämien im Schnitt um 8 Prozent, für Versicherte mit der höchsten Franchise von 2500 Franken um 12 Prozent. «Einmal mehr trifft es die Versicherten am meisten, die mit einer hohen Franchise eine grosse Eigenverantwortung für ihre Gesundheitskosten übernehmen», sagt Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch.
Genf, Jura und Neuenburg mit tiefsten Aufschlägen Unterschiede gibt es auch zwischen den Kantonen: Nidwalden, Appenzell Innerrhoden (beide 12 Prozent) sowie Uri und Obwalden (beide 11 Prozent) haben im Durchschnitt die höchsten Prämienerhöhungen (siehe Tabelle). In Genf, Jura, Neuenburg und Graubünden schlagen die Krankenkassen mit je 5 Prozent am wenigsten auf. Hier entspricht die Prämienerhöhung ungefähr dem durchschnittlichen Kostenanstieg der Gesundheitskosten. Für Versicherte in Genf und Neuenburg mag der unterdurchschnittliche Anstieg ein schwacher Trost sein, ihre Krankenkassenprämien gehören bereits zu den höchsten in der ganzen Schweiz.
Bundesamt rechnet anders Die Veränderung der Durchschnittsprämie, die das BAG voraussichtlich nächste Woche bekannt geben wird, wird tiefer ausfallen als die von comparis.ch berechnete Erhöhung. Grund dafür: Das BAG berechnet die Veränderung der Durchschnittsprämie für die erwachsenen Versicherten mit Standardmodell, 300er-Franchise und Unfalldeckung. Für diese Versichertengruppe berechnet comparis.ch einen Aufschlag von 7 Prozent.
Der vom BAG veröffentlichte Aufschlag dürfte aber noch etwas tiefer ausfallen, da das BAG in seine Berechnungen mit einbezieht, dass Versicherte
die Krankenkasse wechseln und so ihre Prämienerhöhungen tiefer ausfallen. Wie gross der Einfluss der Krankenkassenwechsler auf die Prämienerhöhung ist, hat comparis.ch bereits aufgezeigt.1 «Der vom BAG berechnete Wert verliert Jahr für Jahr an Gewicht, da jedes Jahr mehr und mehr Versicherte in ein alternatives Versicherungsmodell wechseln oder sich für eine hohe Franchise entscheiden», sagt Comparis-Geschäftsführer Eisler.
Aufschläge bei den Krankenkassenprämien 2011 nach Kantonen
Nidwalden
12%
Zürich
9%
Appenzell Ir.
12%
Wallis
8%
Uri
11%
Waadt
8%
Obwalden
11%
Schwyz
8%
Bern
10%
Basel-Stadt
7%
Baselland
10%
Tessin
7%
Glarus
10%
Thurgau
7%
Zug
10%
Freiburg
6%
Luzern
10%
Graubünden
5%
St.Gallen
9%
Neuenburg
5%
Aargau
9%
Jura
5%
Solothurn
9%
Genf
5%
Schaffhausen
9%
Ganze Schweiz
8%
Appenzell Ar.
9%
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