Zweite Versammlung der Regionalkonferenz Jura-Ost
Von: Gerry Thönen
Am vergangenen Mittwoch trafen sich in Villigen 63 Mitglieder der Regionalkonferenz Jura-Ost. Im Zusammenhang mit der Suche nach einem geologischen Tiefenlager für radioaktive Abfälle haben sie die Aufgabe, die Anliegen der Region einzubringen.
Zweite Versammlung der Regionalkonferenz Jura-Ost (Foto: Gerry Thönen)
Die Versammlung widmete sich zwei Schwerpunkten. Sie informierte sich zuerst über die zukünftigen Oberflächenanlagen. Dann erfolgte die Wahl von drei Fachgruppen, die sich in den kommenden Monaten und Jahren intensiv mit den Themen Oberflächenanlagen, sozioökonomisch-ökologischen Wirkungsstudie (SÖW) und Sicherheit befassen werden.
Oberflächenanlagen
Zu den für ein Tiefenlager notwendigen Oberflächenanlagen gaben Pascale Künzi vom Bundesamt für Energie, Lena Poschet vom Bundesamt für Raumentwicklung und Markus Fritschi von der Nagra verschiedene Einzelheiten bekannt. Künzi skizzierte, wie bei der Suche nach geeigneten Standorten vorgegangen wird und stellte klar, dass es sich hier um einen langjährigen Prozess handelt, in den die Regionalkonferenz mehrfach eingebunden ist.
Poschet betonte, dass die Regionalkonferenz aufgrund ihrer Ortskenntnisse nicht nur die dereinst von der Nagra vorgelegten Standorte beurteilen, sondern auch eigene Vorschläge einbringen könne. Diese würden dann von der Nagra auf ihre Umsetzbarkeit überprüft. Fritschi beschrieb schliesslich, nach welchen Überlegungen die Nagra bei der Standortevaluation vorgeht: Sie untersucht die technische Machbarkeit, überprüft die Raum- und Umweltverträglichkeit und schätzt ab, inwiefern sich eine solche Anlage in einen Standort „einpassen“ lässt. Auch er betonte, dass man für Vorschläge und Einwände der Regionalkonferenz absolut offen sei.
Drei Fachgruppen
Aufgrund von eingegangenen Bewerbungen aus der Konferenzmitte wurden im Plenum die Mitglieder von drei Fachgruppen gewählt. Die Fachgruppe Oberflächenanlagen wird sich mit den oben beschrieben Fragen befassen. Die Fachgruppe SÖW beteiligt sich an der Diskussion über mögliche Auswirkungen eines Tiefenlagers auf die Wirtschaft, die Umwelt und die Bevölkerung der betreffenden Region. Es geht hier zum Beispiel um die Standortattraktivität, um Arbeitsplätze, um Fragen des Natur- und Landschaftsschutzes etc. Die dritte Fachgruppe wird die unterschiedlichsten Aspekte diskutieren, die unter den Sammelbegriff Sicherheit fallen.
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