Repol Oberes Fricktal meisterte die Herausforderungen
Von: Hans Berger
Das vergangene Jahr sei für die Regionale Polizei Oberes Fricktal strub gestartet, meinte an der gestrigen Medienorientierung deren Chef, Oblt Werner Bertschi. Zum einen sei es der erfreuliche, jedoch das ganze Korps fordernde Umzug von der ehemaligen Bank an der Hauptstrasse 41 ins ehemalige Gemeindehaus an der Hauptstrasse 48 gewesen und dann mitten drin der sich als Brandstiftung herausstellende Brand des Hotel Schützen in Laufenburg, bei dem sechs Personen eine leichte, eine Person eine schwere Rauchgasvergiftung erlitten.
(v.l.) Fw Daniel Meier, GA Daniel Suter, Präsident des Führungsausschusses; Oblt Werner Bertschi, Chef Repol Oberes Fricktal
Doch damit nicht genug, im April folgte das Tötungsdelikt in der Asylunterkunft in Gipf-Oberfrick, wo ein Eritreer seinen Landsmann niederstach und im August der Grossbrand bei der Spyk Bänder AG in Herznach, bei dem eine Angestellte Suizid beging, indem sie sich mit Benzin übergoss und anzündete.
Ja, die Häufung von Brutalität scheint zwischenzeitlich auch im ländlichen Oberen Fricktal angekommen zu sein. Ein Indiz dafür ist, dass sich die Regionalpolizei auch mit der Internet-Kriminalität auseinandersetzen muss.
Einbruchdiebstähle
Erfreulich sei hingegen die Reduktion der Einbruchdiebstähle von 73 im 2017 auf 56 im vergangenen Jahr, was Daniel Suter, Präsident des Führungsausschusses zur augenzwinkernden Bemerkung verleitete: „Wir haben die Einbrecher vertrieben!“ Logisch, bei einer Steigerung der vorläufigen Festnahmen / Anhaltungen von 22 Prozent, was allerdings insofern zu relativieren ist, dass in Zahlen ausgedrückt es im Vorjahr 41 und im vergangenen Jahr 50 waren.
Häusliche Gewalt
Effektiv positiv wertete der Polizeichef die Reduktion der fürsorglichen Unterbringung von 40 Personen im Jahr 2017 auf 23 Personen im 2018. Sorgen bereitet ihm jedoch der Anstieg der häuslichen Gewalt von 53 auf 62 Fälle. Seit 2014 (27) habe sich die Zahl mehr als verdoppelt. Die Steigerung sei jedoch vorwiegend der Sensibilisierung der Menschen bezüglich der häuslichen Gewalt zuzuschreiben und sei kein Hinweis auf eine tatsächliche Steigerung solcher Taten.
Anzeigen
Mit 875 Anzeigen hat sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 95 reduziert. Angeführt wird die Hitliste mit 444 (50.74%) im Bereich Strassenverkehrsgesetz, gefolgt von 278 Anzeigen (31.77%) im Bereich nicht bezahlten Bussen und 60 Anzeigen (6.86%) im Bereich Strafgesetzbuch.
Patrouillentätigkeit
Die Bevölkerung beruhigen dürfte die mit 9‘334 Stunden ausgewiesene Patrouillentätigkeit. Es sei das erklärte Ziel der Repo Oberes Fricktal, in den Gemeinden und an den Hotspots uniformiert präsent zu sein, um Straftaten wenn immer möglich zu verhindern und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu steigern, begründete Oblt Werner Bertschi die hohe Einsatzquote von 43 Prozent, vom Kanton vorgeschrieben sind lediglich 30 Prozent.
Verkehrssicherheit
Für die Verkehrssicherheit wurden 1‘347 und die Verkehrsinstruktionen 1‘020 Stunden aufgewendet. Positiv zu werten ist die relativ disziplinierte Fahrweise der Bevölkerung. So wurden in 187 Geschwindigkeitskontrollen 100‘823 Fahrzeuge gemessen und dabei nur 8‘918 (8.84%) Automobilisten entdeckt, welche sich nicht an die Tempolimite hielten, wovon wiederum rund 77% lediglich 5 km/h zu schnell fuhren. Ein Problem bereitet der Repol die Unterbindung der aus den grossen Strassenbauprojekten resultierenden Nutzungen von Schleichwegen.
Wenig Gefallen dürften indes die direkt Betroffenen an der Steigerung der Ordnungsbussen von 1‘988 auf 2‘150 haben.
Fazit
Das vergangene Jahr resümierend stellte Oblt Werner Bertschi positiv fest, dass seine Truppe die Jahresziele bezüglich der Kriminalbekämpfung, der Verkehrssicherheit sowie des Eigenschutzes erreicht hat und das Korps nach der Pensionierung seines Stellvertreters Adj Markus Erni und der Einsetzung von dessen Nachfolger Fw Daniel Meier wieder gut aufgestellt sei. Eine Einschätzung, die sich an der Medienorientierung zweifelsfrei manifestierte.
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