Hoffnung für Strassenkinder in Honduras
Von: Silvia Guhl Lawson
Anfangs Oktober reiste die Familie Susan und Thomas Biaggi aus Gipf-Oberfrick mit ihren zwei Kindern nach Honduras, um im Kinder- und Jugendzentrum Casa Girasol mitzuarbeiten. Im 11vor11 Gottesdienst in der Reformierten Kirche Frick wird sich am 31. Oktober alles um das Thema „Handeln“ drehen. Ein guter Anlass, um zu handeln und das Strassenkinderprojekt in Honduras zu unterstützen.
Casa Girasol will sich um die hoffnungslosesten Kinder kümmern und ihnen durch intensive und liebevolle Betreuung ermöglichen, das Erlebte zu verarbeiten, suchtfrei zu leben und nach der Schul- und Berufsbildung ein selbständiges Leben führen zu können.
Alexander Blum aus Kradolf (TG) gründete vor vier Jahren das Kinder- und Jugendzentrum Casa Girasol in Honduras. Damit erfüllte sich sein langjähriger Traum, Strassenkindern auf christlicher Basis Hoffnung, Liebe und ein neues Zuhause zu schenken und ihr Leben nachhaltig zu verbessern. Das Engagement von Girasol hat drei Schwerpunkte: Lagerwochen für Strassenkinder, Nachbarschaftshilfe und das Kinderheim Rafael. Für Volontäre aus der Schweiz bietet es spannende Einsätze in Workcamps. Die Koordination wird von Alexander Blum in der Schweiz ehrenamtlich betrieben. In Honduras beschäftigt Casa Girasol lokale Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unter der Leitung eines Schweizer Ehepaars.
Laut Weltbank leben 80 Prozent der Bevölkerung in Honduras unter der Armutsgrenze. Die Hälfte der sieben Millionen Einwohner ist minderjährig. Der lateinamerikanische Staat zählt zu den ärmsten der Welt. Allein in der Hauptstadt Tegucigalpa leben einige Tausend Strassenkinder. Ihr Leben ist kurz; sie schnüffeln Leim und nehmen Drogen, um ihre Ängste und Not zu ertragen. Oft sind sie in Jugendbanden organisiert, die als Familienersatz dienen. Honduras hat eine der höchsten Aidsraten Lateinamerikas: Jeden Tag verlieren neun Kinder einen Elternteil.
An den Viva!-Camps von Casa Girasol können Strassenkinder teilnehmen, die bereits von andern Institutionen in Heimen oder Programmen betreut werden. Anders als bei den Partnerorganisationen werden die Kinder in den Camps viel persönlicher begleitet. Das gemütliche Lagerhaus liegt zwölf Kilometer von Tegucigalpa entfernt in einem Pinienwald. Männer und Frauen aus der Nachbarschaft helfen mit bei den Lagern und schenken den Kindern Zeit und Aufmerksamkeit.
Für viele Kinder ist es das erste Mal, dass sich jemand wirklich für sie interessiert. Gestärkt und mit neuer Lebensfreude kehren sie zurück.
Neun Jungs im Alter zwischen 11 und 16 Jahren hiessen die Mitarbeiter vom neu eröffneten Kinderheim Rafael im Juni dieses Jahres willkommen. Das Kinderheim bietet Platz für 24 Kinder. Dafür braucht es aber noch weitere Paten.
Die Kollekte am 11vor11 Gottesdienst vom nächsten Sonntag in der reformierten Kirche Frick um 10.49 Uhr, wie auch die Spenden für das anschliessende Mittagessen werden vollumfänglich für das hoffnungsvolle Projekt Casa Girasol gespendet.
Weitere Informationen zu diesem Projekt unter www.casagirasol.ch.
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