Nie, nie wieder!
Von: Besenstiel
Alltagsgeschichten von Pflümli und Besenstiel.
Pflümli:
Besenstiel ging zwei Tage nach Portugal, ich ging zu einer «Freundin» aus der Primarschule. Der Aufenthalt dort war ein einziger Albtraum! Das Mädchen hatte noch ein anderes Mädchen eingeladen, das auch dort übernachtete. Ich sollte alleine im Hochbett schlafen, die anderen zwei in der Stube. Ich wurde ausgeschlossen und die anderen schauten den ganzen Tag fern oder spielten auf ihrer Konsole oder am PC Spiele.
Den Vater bekam ich fast nie zu Gesicht, der war beschäftigt mit seinen Kollegen. Als er einmal bemerkte, dass ich alleine war, fragte er mich, ob ich mich langweile und schlug mir ein paar Spiele auf dem PC vor. Die Mutter, die getrennt von dem Vater lebt aber ständig vorbeikam, schnauzte mich an, weshalb ich ohne zu fragen an den Kühlschrank ging.
Da reichte es mir! Ich habe mich gewehrt, aber später auch geweint, weil sich niemand einen Dreck um mich geschert hatte. Es war Superwetter und die hockten die ganzen Tage nur zu Hause und konsumierten Unterhaltung oder billigen, dickmachenden Frass.
Ich hatte solche Sehnsucht und Heimweh nach Besenstiel! Ich hätte vor Glück weinen können, als ich mit Besenstiel wieder zuhause war. Zu denen werde ich garantiert nie, nie wieder gehen!!
Besenstiel:
Als ich die erste «sms» von Pflümli am Montagabend erhielt, überkam mich ein seltsames Gefühl, dass etwas nicht stimmte, obwohl sie nichts davon schrieb. Zuhause dann, als es mir alles berichtete, war mir Wind und Wehe, so schlecht fühlte ich mich, Pflümli einer solchen Familie überlassen zu haben.
Da glaubt man das Kind in guten Händen; ich hatte noch lange mit dem Vater gesprochen und er hatte mir versichert, Pflümli sei bei ihnen gut aufgehoben und sie würden es bestimmt alle lustig haben! Ich hatte ihm einen Geldbetrag ans Essen oder für einen Eintritt gegeben, falls sie etwas unternehmen sollten, was ich nach dem Gespräch annahm und einen Sack voller Lebensmittel aus dem Kühlschrank mit Gemüse, Salat und Joghurts, Dinge, die vielleicht während unserer Abwesenheit verdorben wären.
Nichts davon hatte er gebraucht; blutige Pouletschenkel hatte Pflümli gegessen und pappige, gekaufte Wähe. Kein Wunder, dass sie sich gewehrt hatte, als sie ihr eigenes Joghurt aus dem Kühlschrank nehmen wollte und die Mutter des Mädchens, die nicht mal dort wohnt, sie deswegen angepfiffen hatte.
Diese Erfahrung wird mir eine Lehre sein! Pflümli überlasse ich zukünftig nur noch Menschen, die ich wirklich gut kenne. Und das Geld kann der Typ sich an die Wand kleben!
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