Der Ersatzlehrer und Läuse
Von: Besenstiel
Alltagsgeschichten von Pflümli und Besenstiel.
Pflümli:
Diese Woche war wieder ziemlich ereignisvoll. Ich schreibe gerade eine neue Geschichte. Es ist immer ein Kampf mit Besenstiel, damit ich auf ihrem Laptop schreiben darf.
Dann ist der Ersatzlehrer gekommen, da unserer Klassenlehrerin krank ist. Dem habe ich sofort gezeigt, mit wem er es zu tun hat; ich lasse mir nämlich nicht mehr alles gefallen und wehre mich bei Ungerechtigkeiten. Kürzlich, da hatte er einfach den Unterricht unterbrochen und gemeint, er müsse etwas mit uns «thematisieren». Da hat der angefangen von «Betatschen« zu quatschen, dass das nicht alle mögen und hat uns Tipps gegeben, wie wir uns verhalten sollen. Wir haben nur Bahnhof verstanden.
Dann sprach er auch noch von Romantik; ich fand das alles nur peinlich. Nur weil ein Mädchen unserer Klasse von einem Jungen umarmt wurde und es dies nicht gemocht hatte. So viel zu Pädagogen.
Tja, und ich hab wieder mal Läuse! Vom Tagi mitgebracht. Besenstiel musste mich behandeln; mit meinem Haarschopf betreibt sie hierfür dreifachen Aufwand. Das Mittel hat nichts genützt (39 Franken hat’s gekostet!), die Prozedur mussten wir mit einem neuen Entlausungsshampoo wiederholen. Nun juckt es mich nicht mehr; wir müssen es aber zur Sicherheit in sieben Tagen nochmals machen. Soweit so gut, aber nun ist Besenstiel mit den Nerven fertig. Warum wird sie gleich erzählen.
Besenstiel:
Man kann es sich denken: Nun habe ich Läuse. Als Pflümli vor Ekel losgeschrieben hat, als sie eine Laus im Lavabo unter der Lupe erkannte, fand ich, sie übertreibe mal wieder gehörig. Schliesslich war das Ding ja nur unter der Lupe so gross. Aber als ich auch einen Blick ins Lupenglas warf, überfiel mich ein ziemlich gruseliges Gefühl. Das Ding hatte Beinchen, die sich bewegten. Wuähhhh! Wir hatten vier Läuse und unzählige Nissen bei ihr rausgeholt!
Ja, und die ganze Zeit über hatte es mich auch gejuckt, Pflümli fand aber nichts in meinem Haar, nicht mal Nissen, nur Schuppen vom vielen Kratzen. Also wusch ich mein Haar ganz normal wie immer und ging dann – auf Nummer Sicherheit – einfach mal mit dem Lauskamm durch. Aus den Kammzinken entfernte ich einen kleinen schwarzen Punkt und liess ihn ins Lavabo fallen.
Mit dem Blick durch die Lupe sah ich dann eine fette Laus; (in Wirklichkeit nicht mal so gross wie ein Sesamkorn), allerdings war sie wenigstens tot. Aber es gruselte mich fürchterlich und ich begann die Behandlung auf meiner Kopfhaut noch am selben Abend, es wurde nach Mitternacht, bis ich damit fertig war.
Und während ich nun darüber schreibe, fängt es wieder überall zu jucken! Eine ganz lausige Geschichte!
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