Es tut mir leid!
Von: Besensteil
Alltagsgeschichten von Pflümli und Besenstiel.
Pflümli:
Heute morgen hat es gefunkt zwischen Besenstiel und mir. Sie hat mir einen Klaps auf die Wange gegeben. Es hat nicht weh getan, jedenfalls auf der Backe nicht, aber im Herzen. Sie war schuld, dass ich schlechter Laune war, schliesslich hatte sie mich zu spät geweckt. Sie sollte mich um viertel vor sieben wecken, rief dann aber – ohne guten Morgen – um sieben Uhr, dass ich aufstehen müsse, sie sei nochmals eingeschlafen.
Das hat mich wütend gemacht. Dann habe ich ihr halt keine Antwort gegeben, als sie mich vom Badezimmer aus etwas gefragt hatte. Sie hatte sich dann ebenfalls wütend vor mir aufgestellt, als ich am Zmorgetisch sass und gefragt, warum ich ihr keine Antwort gegeben habe. Ich habe ihr dann aus Trotz eine freche Antwort gegeben. Trotzdem habe ich ihr noch «Tschüss» zum Abschied gerufen, aber ich war traurig und wütend zugleich.
Zum Glück kam ich danach an die frische Luft, auf meinem Roller unterwegs zur Schule konnte ich mich dann ein wenig beruhigen. Es tut mir leid, dass ich eine freche Antwort gegeben habe. Aber Besenstiel muss sich auch entschuldigen für den Klaps.
Besenstiel:
Ich habe den Anspruch, Pflümli gewaltfrei und demokratisch ins Erwachsenenleben hinein zu begleiten und sie als Persönlichkeit wahrzunehmen. Ich erwarte aber auch im Gegenzug, dass es mich als Mutter respektiert und achtet. Ohrfeigen - oder überhaupt Gewalt, gehören nicht in mein Erziehungskonzept. Der Klaps auf die Wange war eine Affekthandlung, ein Ausrutscher. Wir werden noch darüber reden.
Am Morgen blieb wenig Zeit für Reflexion, da es zur Schule, und ich zur Arbeit musste. Hätte Pflümli die Aussage, die dazu geführt hatte, zu einem anderen Zeitpunkt gesagt, wäre es vermutlich gar nicht erst dazu gekommen. Der Morgen ist ungünstig für Streitereien! Auf meine Frage, wo der Deo sei (ja, ich hatte hässig gefragt und ja, ich habe mich vor ihr aufgebäumt) hatte es geantwortet: «Was hast du eigentlich für ein Problem?» Möchtest du anfangen zu zicken oder was?» mit dem Tonfall, als würde sie zu einem gleichaltrigen Kind sprechen. So möchte ich einfach nicht, dass mein Kind zu mir spricht! Eltern sein ist nicht einfach, erst recht nicht, als alleinerziehende Mutter.
Ich werde versuchen, am MORGEN Streit zu vermeiden (eine gesunde Streitkultur muss sein!), aber vor allem Handausrutscher! Der Klaps tut mir von Herzen leid.
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