Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind... in der Erscheinung von Familienangehörigen, die nach dem Geschenkwunsch des Kindes fragen.
Die erste Phase des «Geschenk-Abklärungsprozesses» war das rechtzeitige Schreiben einer Wunschliste durch das Kind. Natürlich musste genügend Zeit eingeräumt werden, um die Liste tausend mal modifizieren zu können. Dead Line war der 14. Dezember 2008.
Prozessablauf und die erforderlichen sozialen Kompetenzen Dann folgte die zweite Phase, welche einige soziale Kompetenzen erforderte: Wem habe ich welchen Wunsch schon gesagt (vernetztes Denken), wer will wann mit dem Kind zusammen sein Geschenk aussuchen (ausgezeichnetes Time Management, gute Koordinations- und Organisationsfähigkeit), Nachfragen beim Kind, ob der Wunsch immer noch aktuell ist (hohe Kommunikationsfähigkeit), abwägen, ob ich das Wunschobjekt als pädagogisch sinnvoll betrachte (Konfliktfähigkeit, Lösungsorientiertes Handeln), abklären, ob das Spielzeug aus China und aus Fabriken mit unmenschlichen Bedingungen der Angestellten stammt, ob es giftige Substanzen enthält (Sachverstand, analytisches Denken, Empathie).
Das Verhandeln von Geschenkideen bis hin zur «Implementierung» des Kaufes bedarf aber auch Verhandlungsgeschick, fundierte Kenntnisse des Spielwarenmarktes (bei Rückfragen: Wo kann ich denn dies finden?) und der Preise (Zumutbarkeit der finanziellen Belastung abwägen) und ausserdem zeitliche Ressourcen und Verschwiegenheit (endlose telefonische Besprechungen mit den Familienangehörigen, Geheimniskrämerei) und... Geduld.
Das Tagebuch Geduld war ganz besonders gefragt bei einem bestimmten Familienmitglied. Von diesem stand das Angebot für zwei Geschenke, jene, die noch nicht «vergeben» waren: Ein Buch über eine Hexe (nicht die kleine Hexe, die steht schon im Bücherregal) und ein Tagebuch. Das Tagebuch sollte selbstverständlich ein Schlösschen haben und es darf nicht rosarot sein. Nach einigen SMS, E-Mails der – so dachte ich – erlösende Telefonanruf: Das Tagebuch ist gekauft, der Einband in chinesischer Seide ... nein, ein Schlösschen hat es nicht, aber man kann doch auch eine Schleife drum binden und .... NEIN! Bitte, der Wunsch war ausdrücklich ein Tagebuch mit Schlösschen, wie es sich alle Mädchen wünschen. Ja dann halt. Versuche es um zutauschen, hoffentlich geht es (nur keine falschen Schuldgefühle aufkommen lassen). Dann soll das Kind halt mitkommen, bevor ich nochmals was Falsches kaufe.
In der Zwischenzeit folgte ein Besuch des besagten Familienmitglieds. Nochmals wurde der Kauf des Tagebuchs bis in alle Einzelheiten erörtert, Mind-Mapping, Brainstorming, alle denkbaren Methoden für die Planung und Durchführung wurden durchgespielt. Soll nun das Kind dabei sein oder soll es eine Überraschung werden? Lieber das Kind dabei – das Familienmitglied – Lieber eine Überraschung – ich. Und wenn es ein Flop wird? Nein, wird es nicht, halte dich an das Schlösschen und die Farbe blau, dann kann nichts schief gehen. Ja, ich habe in einer Papeterie ein Tagebuch gesehen, auf dem Einband ein Sonnenaufgang, der Rest in blau... Na das ist ja wunderbar, blau ist ihre Lieblingsfarbe. Kauf es!
Überraschung Alles in Butter? Weit gefehlt. Am nächsten Morgen eine SMS aus der Manor: Ich habe ein Tagebuch gesehen mit der kleinen Fee drauf, inwendig ist es rosa. Könnte ihr dies gefallen? NEIN, HERRGOTTNOCHMAL! Sie sagte doch, kein rosa. Alles paletti? Wir wissen es nicht, nun wird es bestimmt eine ÜBERRASCHUNG!
Fast hätte ich es vergessen: Das gewünschte Hexenbuch wurde als nicht klassische, nicht bildende Literatur eingestuft und statt dessen der Kinderklassiker: «Ronja die Räubertochter» ausgewählt.
Ach ja, stählerne Nerven braucht es auch noch für den Geschenk-Abklärungsprozess. Ist dies auch eine soziale Kompetenz?
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