Kartoffelsuppe
Von: Besenstiel
Alltagsgeschichten von Pflümli und Besenstiel
Pflümli:
Jetzt geht es mir schon wieder besser. Besenstiel hat mir eine Woche Fernsehverbot aufgedonnert wegen der Sascha-Puppe und für den Rechentest ist sie noch am Überlegen. Jedenfalls hat sie schon mal die Schlafenszeit vorverlegt; ich muss nun früher ins Bett. Alles halb so schlimm; so lange Besenstiel nicht mehr wütend ist.
In der Schule hat mich ein Junge «schwarzer Neger» genannt, nun gibt es ein Elterngespräch. Es hat mir nicht so viel ausgemacht, da der Junge auch sonst unangenehm auffällt und ständig andere beleidigt. Diese Woche hatte mich meine Lehrerin gelobt und meine Freundin war gestern hier und hat bei mir übernachtet. Dann noch der Messebesuch mit dem Tagi, der auch toll war, da wir alle einen Batzen bekamen und frei wählen konnten, was wir mit ihm machen. Ich bin natürlich mit meiner Freundin auf die Mini-Freefall Bahn und auf die «Ersatzbahn» des Sesselilifts, der nicht mehr da war, gegangen, die ist aber auch ganz cool!
Und dieses Wochenende haben wir Besuch und Besenstiels Geburtstag wird ausnahmsweise mal gefeiert! Ich habe ohne Hilfe die Melodie «Happy Birthday» auf dem Klavier herausgefunden und freue mich schon, es ihr vorzuspielen. Einzig: Die Kartoffelsuppe kürzlich wollte ich nicht essen, da hat es fast wieder Streit gegeben. Aber nur fast.
Besenstiel:
Immer wieder fragte Pflümli, wann ich denn wieder mal Kartoffelsuppe machen würde. Also machte ich eine, passend zum Wetter. Komisch, nach dem ersten Teller sagte sie, sie sei schon satt, verschlang aber noch drei Butterbrötchen. Ich warnte sie, dass die Suppe halt am folgenden Tag gegessen werden müsse. Das habe ich dann aber doch nicht getan, sondern kochte Pflümlis geliebten Couscous, dafür gab es am Mittwoch wieder Kartoffelsuppe. Ich musste sie nochmals pürieren, da sie dem Fräulein zu «breiig»war.
Aber als sie ein Obstmücklein in der Suppe schwimmen sah, das ich natürlich entfernte, ging es noch langsamer zu mit dem Essen als noch vor zwei Tagen. Unentwegt plauderte sie während des Essens, wohl um mich abzulenken, ich sollte nicht merken, dass sie die Suppe wieder nicht ass. Ich hiess sie aber, davon zu essen, bevor sie kalt und dicklich würde. Ich musste auch wieder «Flugzeug» mit dem Löffel spielen, ein Spiel aus der Kleinkindzeit, um sie spielerisch zum Essen zu bringen. Doch nach dem dritten Löffel schien das Spiel nicht mehr zu wirken.
Ich möchte gerne mal wissen, was an meiner Suppe nicht gut ist! Andere Mütter kaufen «Gügglisuppe» und ich rüste viererlei Gemüse und schäle Kartoffeln, um eine feine Suppe für die Prinzessin zu machen. Verfeinert mit Rahm und obenauf geriebenem Käse! Verwöhntes Gör!
Wer wird nun die Suppe auslöffeln?
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»