Die Entscheidung
Von: Besenstiel
Alltagsgeschichten von Pflümli und Besenstiel.
Pflümli:
Am Mittwoch lag neben meinem Teller eine Einladungskarte. Es sah aus wie ein kleiner Prospekt, so dass ich die Karte gar nicht richtig las. Da legte Besenstiel drei Gutscheine daneben. Als ich sah, um was es sich handelte, brachte ich fast keinen Bissen mehr hinunter! Ein Ausflug in den Europapark! Für drei Personen!
Da Besenstiels Freund an dem Tag, an dem der Gutschein gültig ist, nicht kommen kann, musste ich mir überlegen, wen ich mitnehmen wollte. Zuerst rief ich meine beste Freundin an. Die war aber zickig am Telefon, so dass ich jemand anders fragen wollte. Anna-Milena, die ich anrief, macht sich nichts aus derartigen Freizeitparks. Sie wollte lieber einfach so bei mir übernachten.
Ich rief nochmals eine Freundin an. Die zeigte keine Begeisterung, so dass ich sie abhakte. Blieb nur noch eine Klassenkameradin und mein alter Freund Kevin aus Genf, der Sohn von Besenstiels bester Freundin. Der ist zwar schon fast achtzehn, kennt mich aber seit ich ein Baby bin. «EUROPAPAAAAAAARK!», brüllte dieser ins Telefon, «sagst du auch wirklich die Wahrheit?» Das klang so begeistert, dass meine Entscheidung gefallen war. Ich freue mich riesig!
Besenstiel:
Wir sind schon Glückspilze! Der Entscheidungsprozess von Pflümli war in ein paar Sätzen geschrieben, doch sie brauchte Tage, um einen Entschluss zu fassen. Sie befand, dass zickige und wenig begeisterungsfähige Mädchen eine solche Einladung nicht verdienen. Ich fand es witzig, nach welchen Kriterien Pflümli bei der Einladung vorging. Am Schluss wankte sie dann zwischen ihrer Klassenkameradin und Kevin.
Die Kameradin kenne ich nicht so gut, ausser, dass sie nie grüsst, wenn sie anruft. Ich hatte eigentlich wenig Lust, nur von der Partie zu sein, um Anstandsdame zu spielen. Mit Kevin waren wir schon einmal im Europapark und er hatte sich immer gewünscht, wieder mit uns dorthin zu gehen.
Wenn ich dabei bin fasst er Mut, eine auch mal etwas wildere Bahn zu besteigen. Seine Mama würde ihn nie begleiten. Ich bin ganz glücklich über Pflümlis Wahl, Kevin ist ja fast so etwas wie ein Sohn für mich und wir wie seine zweite Familie. Nun können wir nur hoffen, dass es am besagten Tag schönes Wetter gibt und wir es so richtig geniessen können!
Wenn ich selbst an dieser Stelle mit so viel Begeisterung über den Europark schreibe, ist es deshalb, weil ich mich darüber freue, dass ein lang gehegter Wunsch von Pflümli und Kevin in Erfüllung geht. Auf zum Europapark!
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