Schweizerischer Aussenhandel - ambivalente Ergebnisse im August
Von: mm /f24.ch
Der schweizerische Aussenhandel wies im August 2008 schwache und teilweise sogar rückläufige Ergebnisse aus - dies hauptsächlich wegen 2 fehlenden Arbeitstagen gegenüber dem Vorjahresmonat. Arbeitstagbereinigt verzeichneten sowohl Exporte wie auch Importe höhere Wachstumsraten als im bisherigen Jahresverlauf. In der Handelsbilanz resultierte ein niedrigerer Überschuss als in den Vormonaten, mit + 1,4 Mrd. Fr. fiel dieser aber mehr als doppelt so hoch aus als noch vor Jahresfrist.
Konjunkturelle Übersicht Die Exporte nahmen im August 2008 nominal um 2,0 % (real: - 5,4 %) auf 14'971,4 Mio. Fr. zu, dies mit 2 Arbeitstagen weniger als der Vergleichsmonat 2007. Bereinigt expandierten die Ausfuhren hingegen um 12,6 bzw. 4,4 %, was den stärksten Exportanstieg im bisherigen Jahresverlauf darstellt. Auch saisonbereinigt (Vormonatsvergleich) beschleunigten die Ausfuhren ihr Tempo auffallend deutlich. Die Preise der ausgeführten Waren stiegen um kräftige 7,9 %. Unter Ausschluss der verzerrenden Mittelwertsteigerung im Pharmabereich betrug die ermittelte Exportpreiserhö-hung insgesamt 4,6 %.
Die Importe sanken wertmässig um 3,4 % auf 13'544,2 Mio. Fr. (real: - 3,9 %). Arbeitstagbereinigt resultierte jedoch eine Zunahme um 6,7 bzw. 6,2 %. Damit fiel das Importwachstum höher aus als in den vergangenen Monaten. Saisonbereinigt lagen die Einfuhren wieder über dem Trendwachstum. Der ausgewiesene Preisanstieg von lediglich 0,5 % ist aufgrund der Entwicklung in der Pharmasparte unterzeichnet; ohne diese ergab sich eine Mittelwertzunahme von 4,9 %.
Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 1'427,2 Mio. Fr. auf, der damit mehr als doppelt so hoch ausfiel als noch vor Jahresfrist.
Der Aussenhandel zeigte sich in der Periode Januar bis August 2008 gut in Form. So nahmen die Exporte nominal um 7,4 % (real: - 1,5 %) auf 139'365,1 Mio. Fr. zu, die Importe stiegen um 4,2 % (real: + 2,8 %) auf 125'917,7 Mio. Fr. Exportseitig wiesen 8 der 10 Branchen nominal ein Plus auf; bei der Uhrenindustrie sowie der Nahrungs- und Genussmittelindustrie war dieses sogar zweistellig. Der massive Preisanstieg bei den Ausfuhren (+ 9,0 %) bzw. die bescheidene Teuerung bei den Einfuhren (+ 1,3 %) wurde durch die Mittelwertentwicklung im Pharmabereich verzerrt. Ohne die Pharmasparte betrug die errechnete Preissteigerung ausfuhrseitig 3,0 % bzw. einfuhrseitig 4,2 %. In der Handelsbilanz kumulierte sich ein - gegenüber der Vorjahresperiode - um die Hälfte höherer Überschuss von 13'447,5 Mio. Fr.
Exporte im August 2008 nach Branchen und Ländern
Uhren und Chemie bleiben im Plus Mit Ausnahme der Uhren- und der Chemischen Industrie rutschen alle Branchen in die Minuszone. Dieses düstere Bild ist weitgehend den fehlenden 2 Arbeitstagen zuzuschreiben.
Bei der Chemischen Industrie waren in erster Linie die Mehrexporte von Roh- und Grundstoffen (+ 33 %), immunologischen Produkten (+ 26 %) und Medikamenten für das Plus der Branche massgebend. Die Exporte der übrigen bedeutenden Subgruppen waren hingegen rückläufig, am deutlichsten jene von pharmazeutischen Wirkstoffen sowie Farbkörpern.
Knapp unter dem Vorjahresniveau lagen die Ausfuhren von Präzisionsinstrumenten sowie für einmal jene der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Letztere musste namentlich bei der Schokolade ein Minus von einem Achtel hinnehmen, schrieb jedoch im Segment Getränke ein Absatzplus.
Zwischen 5 und 7 % sanken die Lieferungen der Maschinen- und Elektronikindustrie, der Kunststoffindustrie sowie der Metallindustrie. Erstgenannte erzielte zwar bei der Wärme- und Kältetechnik einen Anstieg um einen Viertel, musste aber namentlich in den Sparten Textilmaschinen sowie Maschinen für die Papier- und Grafische Industrie eine Abnahme um 22 bzw. 28 % hinnehmen.
Um einen Zehntel reduzierten sich die Lieferungen der Bekleidungsindustrie sowie der Papier- und Grafischen Industrie. Die Exporte der Textilindustrie brachen derweil um einen Fünftel ein. Zu nennen sind ferner die um drei Viertel gestiegenen Ausfuhren von Bijouterie- und Juwelierwaren.
Absatzknick auf dem EU-Markt Der Anstieg basierte in erster Linie auf den kräftigen Mehrexporten nach den Entwicklungsländern (+ 43 %), derweil der Absatz auf dem wichtigsten Markt, den Industrieländern, um 2 % sank. Die Exporte nach der EU nahmen dabei um 4,3 % ab.
Bezogen auf die Absatzländer vervierfachten sich die Lieferungen nach den Verei-nigten Arabischen Emiraten, bedingt durch den Export von Flugzeugen. Aus dem gleichen Grund legten auch die Ausfuhren nach Australien zu (+ 36 %). Um drei Zehntel wuchs der Versand nach Südkorea und Thailand. Die Ausfuhren nach Russland stiegen um einen Fünftel bzw. jene nach Frankreich um einen Siebtel (Bijouteriewaren). Um 5 % erhöhten sich die Verkäufe nach Kanada, den USA und Brasilien.
Hingegen sanken die Exporte nach Deutschland, Singapur und Italien um je 10 %, jene nach Portugal verminderten sich um einen Siebtel. Gleich um einen Viertel sackten die Ausfuhren nach Österreich ab.
Importe im August 2008 nach Waren und Ländern
Ein Drittel teurere Energieträger Während die Importe von Energieträgern nominal um mehr als die Hälfte zulegten (vor allem bedingt durch die Erdölteuerung), sanken jene der übrigen drei Hauptgruppen allesamt um rund 8 %. Im Bereich der Konsumgüter überwogen klar die Minus. Deutlich gingen dabei die Importe von Arzneiwaren, Unterhaltungselektronik und Haushaltshaltsgegenständen zurück. Die Einfuhren von Personenautos sanken wertmässig mit 4 % eher leicht, stückmässig reduzierten sich diese aber um 12,3 %.
Bei den Rohstoffen und Halbfabrikaten sanken die Importe von Chemikalien, der grössten Subgruppe, um einen Sechstel. Um die 6 % verringerten sich die Zulieferungen von Metallen, Kunststoffen sowie elektrischen und elektronischen Artikeln. Kontrastpunkt dazu waren die um fast einen Sechstel gestiegenen Einfuhren von Halbfabrikaten für die Ernährungswirtschaft.
Durchzogener zeigte sich die Entwicklung bei den Investitionsgütern. Hier brachen die Importe von Flugzeugen um hohe 70 % und jene von Schienenfahrzeugen um 46 % ein. Im Durchschnitt der Gesamtgruppe sanken derweil die Bezüge von Baubedarfswaren, Arbeitsmaschinen und -geräten sowie Maschinen und Geräten zur Gebäudeausstattung. Demgegenüber wiesen die Einfuhren von Maschinen und Geräten des Dienstleistungsgewerbes (namentlich dank des 16%igen Plus bei den Spital- und Praxiseinrichtungen) sowie jene von Kraftmaschinen einen Anstieg auf.
Importe aus 3 der 4 Wirtschaftsräume rückläufig Als einzige Ländergruppe wiesen die Importe aus den Entwicklungsländern eine Zunahme aus (+ 30,9 %). Bei den übrigen Wirtschaftsräumen sanken die Einfuhren aus den Transformationsländern am deutlichsten (11,3 %). Die Bezüge aus der EU verringerten sich um 4,0 %.
Auf Stufe Land brachen die Importe aus Nigeria binnen Jahresfrist völlig ein, aber auch jene aus Russland und Kanada fielen um ungefähr je die Hälfte. Ferner reduzierten sich die Lieferungen aus Brasilien, dem Vereinigten Königreich, Spanien, Österreich und Kasachstan um rund je einen Viertel. Die Einfuhren aus den grossen Volkswirtschaften China, Deutschland, Japan, den USA und Italien nahmen zwischen rund 3 und 7 % ab. Dagegen verdreifachten sich die Importe aus Libyen, jene aus Irland stiegen um zwei Drittel. Aus den Niederlanden wurden wertmässig 14 % mehr Waren eingeführt.
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