Einvernehmliche Regelung zwischen Preisüberwacher und Valora
Von: mm/f24.ch
Die Valora Schweiz AG beliefert als Grossistin Einzelhandelsstellen in der Deutschschweiz und im Tessin mit Zeitungen und Zeitschriften und nimmt die nicht verkauften Exemplare wieder zurück (Re-mission). Die Kioske erhalten entsprechend dem Umsatz im Pressvertrieb einen vertraglich fixierten Rabatt bzw. Marge auf dem Endverkaufspreis.
Da dieser Grossohandel teilweise nicht kostendeckend erfolgen kann, hat die Valora Änderungen im Handelsmargenmodell vorgenommen. Die Valora hat diese Änderungen der Wettbewerbskommission (Weko) unterbreitet, welche diese mit Vorbehalt der Angemessenheit der Preise als unbedenklich betrachtet. Im Anschluss daran hat die Weko Meldungen, die sich auf die Angemessenheit des Preissystems bezogen, der Preisüberwachung zur Prüfung weitergeleitet.
Die von der Valora vorgenommene Umgestaltung beinhaltete eine Reduktion der Marge mit stärkerer Berücksichtigung des Umsatzes, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Ertragssituation bei den umsatzschwachen Verkaufspunkten unbefriedigend ist. Nach umfassender Analyse und eingehenden Verhandlungen konnte nun aber ein Teil der Margenreduktion im Bereich der Einzelhandelsstellen mit mittleren Umsätzen mit einer einvernehmlichen Regelung rückgängig gemacht werden.
Keinen Einfluss hat diese einvernehmliche Regelung auf die Verkaufspreise für Zeitschriften an den Einzelhandelsstellen. Da es sich beim Zeitschriftenvertrieb um ein Kommissionsgeschäft handelt, werden die Endverkaufspreise von den Verlagen verbindlich festgelegt.
Der Preisüberwacher nimmt aber Kenntnis davon, dass die Valora Schweiz AG als wichtiger Marktteilnehmer in der Schweiz mit ihrer heute bekannt gegebenen Couponaktion ein - wenn auch bescheidenes - Zeichen setzt gegen die im internationalen Vergleich überhöhten Preise für importierte Zeitschriften.
Der Preisüberwacher seinerseits setzt seine informellen Bemühungen zur Reduktion der Preisdifferenzen zum Ausland fort. Da aber Zwangsmassnahmen gegen Unternehmen mit Sitz im Ausland unrealistisch sind, ist er hier in erster Linie auf die Kooperationsbereitschaft und den Respekt gegenüber der Schweizer Kundschaft bei den ausländischen Verlegern angewiesen.
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