Mehr Transparenz für ausserbörslichen Handel mit Derivaten
Von: mm/f24.ch
Der Bundesrat hat an seiner gestrigen Sitzung beschlossen, neue gesetzliche Regelungen für den ausserbörslichen Handel mit Derivaten einzuführen. Gleichzeitig soll die Regulierung im Bereich der Finanzmarktinfrastruktur angepasst werden. Das Eidgenössische Finanzdepartement wurde beauftragt, bis im Frühjahr 2013 eine Vernehmlassungsvorlage auszuarbeiten.
Mehr Transparenz für ausserbörslichen Handel mit Derivaten (Foto: Mike Kunz / pixelio.de)
Die Finanzkrise hat aufgezeigt, dass die mangelnde Transparenz auf den Märkten für ausserbörslich gehandelte Derivate (sog. OTC-Derivatemärkte) aufgrund ihrer starken internationalen Vernetzung sowie der grossen Handelsvolumen und Ausfallrisiken die Stabilität des ganzen Finanzsystems gefährden kann. Seither sind internationale Bemühungen im Gange, insbesondere seitens der G-20 und des Financial Stability Board (FSB), um die Transparenz und die Stabilität im OTC-Derivatemarkt zu verbessern.
Für den Bundesrat ist die bestehende schweizerische Regulierung der Finanzmarktinfrastruktur ist im Hinblick auf die Entwicklungen an den Finanzmärkten nicht mehr angemessen. Sie genüge im Übrigen auch nicht den von internationalen Gremien entwickelten neuen Standards für bedeutsame Einrichtungen der Finanzmarktinfrastruktur wie Handelsplattformen, zentrale Abrechnungsstellen, Wertschriftenverwahrer oder Transaktionsregister.
Die internationalen Standards in den Bereichen des ausserbörslichen Handels mit Derivaten und der Finanzmarktinfrastruktur werden derzeit in verschiedenen Staaten in die nationale Rechtsordnung umgesetzt. Insbesondere die EU und die USA sind dabei relativ weit vorangeschritten.
Zur Gewährleistung der Wettbewerbsfähigkeit des schweizerischen Finanzplatzes und zur Stärkung der Finanzstabilität ist es gemäss Bundesrat notwendig, dass die Schweiz die Verpflichtungen der G‑20 und die Empfehlungen des FSB zum Handel mit OTC-Derivaten möglichst vollständig und zeitnah mit anderen Finanzplätzen umsetzt.
Zudem sei die Regulierung im Bereich der Finanzmarktstruktur an internationale Standards anzupassen. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Marktteilnehmer sowie den Marktzutritt zur EU sicherzustellen, ist für den Bundesrat in beiden Bereichen eine mit der EU gleichwertige Regulierung anzustreben.
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