UBS durch Zockerei erneut im schiefen Licht
Von: Hans Berger
Kurz und bündig liess gestern die UBS mitteilen, dass sie festgestellt habe, dass es aufgrund von nicht autorisierten Handelsgeschäften eines Händlers ihrer Investment Bank in London zu einem Milliardenhohen Verlust gekommen sei.
Während die Untersuchung der Vorfälle andauert, schätzt UBS gegenwärtig, dass der durch diese Transaktionen erlittene Verlust sich in einer Höhe von USD zwei Milliarden bewegen wird. Es sei daher möglich, dass die UBS deshalb im dritten Quartal 2011 einen Verlust bekannt geben wird. Von der Zockerei sind keine Kundenpositionen betroffen, beruhigt die UBS.
Der „Glücksritter“ wurde am Donnerstag um 3.30 Uhr von der Londoner Polizei verhaftet und befindet sich seither in Gewahrsam. Dass die Börse auf diese Hiobsbotschaft negativ reagierte liegt auf der Hand. Der Kurs der UBS-Aktie sackte zeitweise auf unter zehn Franken ab.
Kaum hat die UBS das selbstverschuldete Finanzdebakel überwunden, steht sie nun schon wieder im schiefen Licht da. Der Vorfall zeigt aber auch, dass die Bank sich nach der Finanzkrise wohl nur äusserlich ein neues Gesicht gegeben hat, in ihrer inneren Philosophie aber immer noch die gleiche geblieben ist. Nach wie vor sind die elegant, stets dunkel gekleidete Damen und Herren vom Investment Banking nichts anderes wie besessene, süchtige Monopoly-Spieler und zocken was das Zeugs hält. Es ist höchste Zeit, dass die Players ihre dunkle Sonntagstracht mit dem „Übergwändli“ austauschen und lernen, wie hart das von ihnen verschleuderte Geld von der Mehrheit verdient werden muss um so vielleicht wieder einen Bezug zum Geld zu bekommen, der ihnen offensichtlich momentan völlig fehlt.
Die UBS, der Finanzplatz Schweiz und mit ihm auch die Bevölkerung können nun nur noch hoffen, dass in London ein Schurke am Werk war, der die Aktion zur eigenen Bereicherung durchgeführt hat. Das würde zwar die Zweifel am Sicherheitssystem der UBS nicht zerstreuen, aber der Banker-Beruf würde wieder in einem besseren Licht erscheinen.
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