Herausforderndes erstes Halbjahr am Schweizer Auto-Markt
Von: mm/f24.ch
Ukrainekrieg, Chipkrise, Rohstoffmangel: Dies sind nur drei der zahlreichen Herausforderungen, welchen sich der Automobil-Markt der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein im ersten Halbjahr 2022 stellen musste. Mit 109'600 neuimmatrikulierten Personenwagen nach sechs Monaten konnte der Rückgang gegenüber der Vorjahresbilanz von 124'547 zumindest auf zwölf Prozent begrenzt werden. Dass die Probleme noch lange nicht ausgestanden sind, zeigt vor allem der Marktverlauf im Juni mit einem Minus von 18,2 Prozent auf 21'277 Inverkehrsetzungen (Vorjahr: 26'005).
"Die Halbjahresbilanz ist alles andere als zufriedenstellend. Aufgrund der herausfordernden Umstände hätte es aber durchaus auch noch schlimmer kommen können." So fasst auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik die Entwicklung am Schweizer Auto-Markt in den ersten sechs Monaten 2022 zusammen. "Wir werden auch leider noch einige Zeit mit diversen Problemen zu kämpfen haben, allen voran mit dem schrecklichen Krieg in der Ukraine. Vor allem für die Menschen vor Ort hoffen wir auf baldigen Frieden."
Nach wie vor sei die Versorgung der Werke mit vielen Zulieferteilen, auch aus der Ukraine, problematisch, so Wolnik weiter. Man könne Kundinnen und Kunden, die hoffnungsvoll auf ihr bestelltes Fahrzeug warteten, nur weiterhin um Geduld bitten.
Marktanteil der Steckerfahrzeuge wächst schneller als Ladeinfrastruktur Rund jeder vierte Neuwagen, der im ersten Halbjahr in Verkehr gesetzt wurde, fährt zumindest zeitweise elektrisch. Dabei entfallen mit 17'992 ganze 16,4 Prozent der Neuimmatrikulationen auf batterieelektrische Fahrzeuge. 9'421 oder 8,6 Prozent sind Plug-in-Hybride. Vor einem Jahr hatten die Zahl und der Marktanteil neuer Elektroautos noch deutlich tiefer bei 12'319 respektive 9,9 Prozent gelegen.
"Leider kann der Zuwachs an öffentlicher Ladeinfrastruktur nicht ansatzweise mit den prozentualen Steigerungen bei den Steckerfahrzeugen mithalten", so Albert Rösti, Präsident von auto-schweiz. Auch die derzeitige Diskussion über eine mögliche Strommangellage bereits im kommenden Winter halte viele Kunden von der Bestellung eines elektrischen Modells ab.
"Das ist umso bedauerlicher, als dass unsere Mitglieder mit der Erreichung der CO2-Durchschnittsziele 2021 gezeigt haben, was an Marktwachstum bei E-Modellen möglich wäre", so Rösti abschliessend. Die Herausforderungen scheinen der Schweizer Automobilbranche so schnell nicht auszugehen.
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