Bruttoinlandprodukt im Aufwind
Im 3. Quartal 2010 ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal real um 0,7% gestiegen. Das BIP-Wachstum wurde vor allem durch die Inlandnachfrage getragen. Der Aussenhandel, insbesondere mit Dienstleistungen, hat die BIP-Entwicklung stark gedämpft. Gegenüber dem 3. Quartal 2009 stieg das reale BIP um 3,0%.
Der private Konsum ist im 3. Quartal gegenüber dem Vorquartal real um 0,3% gewachsen. Mit Ausnahme der Rubrik Gesundheitspflege haben sich alle Rubriken des privaten Konsums positiv entwickelt. Auch der Staatskonsum legte um 0,4% zu.
Die Bruttoanlageinvestitionen stiegen im Vergleich zum 2. Quartal 2010 um 0,6%, wobei die Ausrüstungsinvestitionen etwas stärker als die Bauinvestitionen zulegten. Positiv entwickelten sich insbesondere die Investitionen im Softwarenbereich.
Die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen haben sich um 3,0% zurückgebildet. Dieser Rückgang rührte massgeblich von den Dienstleistungsexporten her, die um 7,0% abnahmen. Die Warenexporte waren auch negativ (-1,2%); wobei der Rückgang der Exporte ohne Wertsachen (Handel mit Edelmetallen, -steinen, Kunstgegenständen und Antiquitäten) viel geringer ausfiel (-0,2%).
Nach einem stark positiven Wachstumsbeitrag der Erträge aus dem Handel mit Rohwaren im 2. Quartal erklärt diese Rubrik zum grossen Teil die ausgeprägte Abnahme der Dienstleistungsexporte im 3. Quartal. Nach einer hohen Dynamik anfangs Jahr bildeten sich die Einfuhren von Waren und Dienstleistungen zurück (-1,0%). Die Warenimporte nahmen um 1,0% (ohne Wertsachen um 0,3%) ab und die Dienstleistungsimporte um 0,6%.
Mehrere Produktionsbereiche haben zur positiven BIP-Entwicklung im 3. Quartal 2010 beigetragen. Als Hauptstützen erwiesen sich der Bereich Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtendienste (+1,5%) sowie der durch die Industrie dominierte Sektor und das Baugewerbe (je +0,9%). Aber auch der durch Finanzmarktdienstleistungen geprägte Sektor (+0,3%) und der durch öffentliche Dienstleistungen geprägte Bereich (+0,3%) konnten ihre Wertschöpfung steigern. Einzig die Landwirtschaft (-0,7%) verzeichnete einen Wertschöpfungsrückgang.
Gegenüber dem entsprechenden Quartal des Vorjahres stieg der Deflator des Bruttoinlandprodukts leicht (+0,2%), derweil der Konsumdeflator um 0,1% abnahm.
Während die Preise für Ausrüstungsgüter erneut zurückgingen (-1,5%), stiegen diejenigen der Bauinvestitionen das zweite Quartal in Folge um 1,0%. Seit Frühjahr 2009 entwickeln sich die Exportpreise negativ. Diese Tendenz setzte sich im 3. Quartal mit einem Rückgang von 0,6% fort; die Importpreise sanken gar um 1,3%.
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