Konjunktureller Gegenwind beendet den Höhenflug
Von: mm/f24.ch
Der Gegenwind aus dem globalen Konjunkturumfeld geht auch an der Schweiz nicht spurlos vorbei. BAK senkt daher die Prognose für das Schweizer BIP-Wachstum 2018 auf 2.6 Prozent (bisher +3.0%). Auch 2019 wird die Wachstumsdynamik schwächer als bisher erwartet ausfallen (+1.2%, nach bisher +1.6%). Eine Rezession sei aus heutiger Sicht jedoch nicht zu befürchten.
Die internationalen Konjunkturschlagzeilen waren zuletzt überwiegend negativer Natur. Für Unsicherheit unter den Unternehmen sorgen laut BAK insbesondere der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China, der ungewisse Ausgang der Brexit-Verhandlungen sowie der Streit zwischen Italien und der EU-Kommission. Zudem sei in Deutschland und in Japan die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal 2018 gesunken.
Der zunehmende Gegenwind aus dem globalen Konjunkturumfeld habe nun auch in der Schweiz schneller und stärker Spuren hinterlassen als bisher angenommen. Der Boom der Schweizer Wirtschaft wurde im dritten Quartal abrupt unterbrochen: Das BIP sank um 0.2 Prozent zum Vorquartal. Die Entwicklung war dabei in allen wichtigen verwendungsseitigen Komponenten verhalten. Exporte und Ausrüstungsinvestitionen sanken deutlich, während der private und staatliche Konsum sowie die Bauinvestitionen praktisch stagnierten.
Die Gefahr einer Rezession sieht BAK jedoch als gering an. Denn auch wenn die Unsicherheiten zuletzt zugenommen hätten, schätzten die Schweizer Unternehmen ihre Geschäftslage und –aussichten weiterhin positiv ein. Ein Beleg hierfür sei der Einkaufsmanagerindex, der mit aktuell 57.4 (Industrie) bzw. 55.7 Punkten (Dienstleistungssektor) auf ein solides Wachstum in den nächsten Monaten hindeutet.
Die Güterexporte haben nach dem Rückgang im dritten Quartal im Oktober ebenfalls wieder angezogen und auch auf dem Arbeitsmarkt ist der Aufwärtstrend intakt. BAK rechnet daher damit, dass die Schweizer Wirtschaft im Schlussquartal 2018 wieder auf einen soliden Wachstumspfad zurückkehren wird. Für das Gesamtjahr 2018 prognostiziert BAK ein BIP-Wachstum von 2.6 Prozent (bisher +3.0%).
Im Jahr 2019 sorgen gemäss BAK die angesprochenen globalen Unsicherheiten weiterhin für Gegenwind. Das Wachstum der Weltwirtschaft werde von 3.1 Prozent im laufenden Jahr auf voraussichtlich 2.8 Prozent im kommenden Jahr sinken. Dies schmälere den Ausblick für die Schweizer Exporteure und bremse die Investitionsbereitschaft der Unternehmen.
Auch der Franken wird gemäss BAK-Einschätzungen zumindest im ersten Halbjahr 2019 auf dem wieder höheren gegenwärtigen Niveau verharren. Es gebe jedoch auch einige positive Faktoren. Insbesondere der Ölpreis sei deutlich zurückgekommen und entlaste Konsumenten und Unternehmen.
Aus dieser Gemengelage resultiert für 2019 laut BAK eine moderate, über die Quartale recht gleichmässige, Wachstumsdynamik. Alles in allem erwartet BAK daher für 2019 ein Wachstum der Schweizer Wirtschaft von 1.2 Prozent (bisher: +1.6%). Allerdings fallen 2019 die Lizenzeinnahmen aus Olympiade und Fussball-WM weg, so dass ein negativer Sondereffekt in Höhe von etwa 0.3 Prozentpunkten resultiert. Ohne diesen "FIFA-Effekt" würde das Schweizer BIP-Wachstum 2019 mit 1.5 Prozent nur knapp unter dem Potenzial-wachstum liegen.
Auch im Jahr 2020 erwartet BAK eine Fortsetzung der moderaten Wachstumsdynamik in der Schweiz. Da es 2020 wieder einen positiven Effekt durch Fussball-EM und Olympiade gibt, wird das Wachstum mit 1.7 Prozent höher als 2019 ausfallen.
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