Die Stimmung unter Schweizer Unternehmen hat sich laut dem aktuellen Global Business Optimism Insights Report von Dun & Bradstreet (D&B) im zweiten Quartal 2024 weiter eingetrübt. Der D&B Global Business Optimism-Index für die Schweiz sank um sechs Prozent auf 60,8 Punkte, nach 64,8 Punkten im Vorquartal.
Damit lag er zwar weiterhin leicht über dem globalen Durchschnitt von 60,2 Punkten (Anstieg um fünf Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024 mit 57,1 Punkten), zeigt jedoch eine leichte negative Tedenz.
Weltweit verbesserte sich die Stimmung insbesondere in der Industrie. Zentraler Treiber ist das Ende der geldpolitischen Straffung durch die Zentralbanken der Industrieländer. Erstmals seit 2023 schätzen Unternehmen zudem ihre Inputkosten optimistisch ein, was die Produktion begünstigt und die Stimmung in der Fertigungsindustrie deutlich aufhellt.
Für den vierteljährlich erscheinenden Report befragte D&B rund 10’000 Unternehmen aus 32 Ländern zu ihren Erwartungen für das zweite Quartal 2024 hinsichtlich Wachstums, laufendem Geschäft und geplanten Investitionen.
Arun Singh, Globaler Chefökonom von Dun & Bradstreet, sagt: «Die neueste Umfrage von Dun & Bradstreet deutet auf eine vorsichtige Verbesserung der Geschäftsstimmung hin, angeführt von der Industrie. Erstmals seit Beginn der Erhebung blicken die Unternehmen optimistisch auf die Inputkosten. Die globalen Lieferketten bleiben jedoch fragil. Insgesamt zeichnet sich eine wirtschaftliche Erholung ab, während die Zentralbanken eine Abkehr von der straffen Geldpolitik signalisieren. Die Unternehmen haben die Auswirkungen des globalen geopolitischen Umfelds zu spüren bekommen, passen sich aber an, indem sie Notfallpläne einführen und ihre Lieferantenbasis in verschiedenen Regionen diversifizieren..»
Die wichtigsten Ergebnisse der Dun & Bradstreet-Indizes in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz im Überblick:
Globale Lieferkettenprobleme belasten weiterhin die Stimmung. Der Global Supply Chain Continuity Indexvon Dun & Bradstreet fiel weltweit um acht Prozent von 47,9 im ersten Quartal 2024 auf 44,1 Punkte. In der Schweiz ging er um fünf Prozent von 46,5 auf 44,3 Punkte zurück. Geopolitische Spannungen beeinträchtigen weltweit die Lieferkette jedes siebten Unternehmens. Am stärksten betroffen sind Firmen in den USA, Frankreich, Italien, Grossbritannien und Ungarn.
Die finanzielle Zuversicht von Schweizer Unternehmen erreichte laut dem D&B Global Business Financial Confidence Index 60,4 Punkte. Im Vergleich zum Vorquartal (61,1 Punkte) ist dies ein moderater Rückgang eines Prozents. Damit liegt die finanzielle Zuversicht aber weiterhin leicht über dem globalen Durchschnitt von nahezu unveränderten 59,7 Punkten (erstes Quartal 2024: 59,9 Punkte). Dies zeigt, dass die Unternehmen ihre Finanzlage trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds als stabil einschätzen.
Der D&B Global Business Investment Confidence Index für die Schweiz sank deutlich um zehn Prozent von 53,9 im ersten Quartal 2024 auf 48,3 Punkte - der niedrigste Wert aller untersuchten Volkswirtschaften. Weltweit fiel der Index um fünf Prozent von 58,7 auf 55,6 Punkte. Dies spiegelt die Erwartung einer Lockerung der Geldpolitik durch die grossen Zentralbanken Mitte des Jahres und damit verzögerte Investitionsentscheidungen wider.
Das Engagement von Schweizer Unternehmen bei der Umsetzung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) erreichte laut dem D&B Global Business ESG Index 61,2 Punkte. Dies ist eine Steigerung von zwei Prozent gegenüber dem Vorquartal, als der Index 60,2 Punkte betrug. Weltweit ging der ESG-Index um drei Prozent von 61,9 auf 60,0 Punkte zurück. Trotz dieses Rückgangs bleibt Nachhaltigkeit für die Unternehmen ein wichtiges Thema.
«Der ausgeprägte Rückgang des D&B Global Business Investment Confidence Index in der Schweiz überrascht angesichts der robusten Wirtschaft,“ sagt Macario Juan, Geschäftsführer von Dun & Bradstreet «Offenbar wirken sich die geopolitischen Unsicherheiten und die anhaltenden Lieferengpässe hier stärker auf die Investitionsplanung der Unternehmen aus. Dies könnte ein Anzeichen für eine verhaltene Konjunkturentwicklung in der Schweiz sein.» «fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal zur Festigung und Bereicherung des Wissens»
Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz insgesamt 8,106 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Dies entspricht einem Plus von 1,8% gegenüber dem Vorjahr. Zwischen 2018 und 2023 ist die tatsächliche wöchentliche Arbeitszeit der...
Gute Nachrichten für die Schweizer Wirtschaft: Die sinkende Inflation und das Ausbleiben einer Rezession deuten auf eine weiche Landung der Weltwirtschaft hin. „Trotz der zahlreichen Herausforderungen entpuppt sich die...
Legen Pensionskassen ihre Anlagegelder zunehmend passiver an? Nicht unbedingt. Zwar wählen die meisten Vorsorgeeinrichtungen bei globalen Large-Cap-Aktien einen passiven Ansatz. Doch da Anlageklassen wie Immobilien und...
Nach einem verhaltenen ersten Quartal legte der Aussenhandel im zweiten Quartal 2024 merklich an Tempo zu. Die Exporte wuchsen saisonbereinigt um 6,6 Prozent und erreichten damit einen neuen Höchststand. Die Importe stiegen um...
Die Bauinvestitionen sind im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr nominal um 0,2% angestiegen. Dabei sanken die Investitionen in den Hochbau um 0,3% und jene in den Tiefbau nahmen um 2,7% zu. In Neubauprojekte wurde im...