Wechselkursentwicklung bremst Vermögensanstieg
Von: mm/f24.ch
Das Reinvermögen1 der privaten Haushalte nahm 2010 um 74 Mrd. auf 2691 Mrd. Franken zu (+2,8%). Ausschlaggebend für die Zunahme waren die anhaltend hohe Spartätigkeit der privaten Haushalte sowie der weitere Anstieg der Immobilienpreise. Die Wechselkursentwicklung hingegen belastete die Vermögensentwicklung mit rund 25 Mrd. Franken.
Die finanziellen Forderungen der privaten Haushalte erhöhten sich 2010 um 49 Mrd. auf 1958 Mrd. Franken (+2,5%); das Immobilienvermögen stieg um 55 Mrd. auf 1415 Mrd. Franken (+4,1%). Das Total der Aktiven verzeichnete damit einen Zuwachs um 104 Mrd. auf 3373 Mrd. Franken (+3,2%). Die finanziellen Verpflichtungen nahmen um 30 Mrd. auf 682 Mrd. Franken zu (+4,6%). Im Ergebnis stieg das Reinvermögen pro Kopf der Bevölkerung um rund 6000 auf 341000 Franken (+1,7%).
Die Wechselkursentwicklung wirkte sich erheblich auf die finanziellen Forderungen aus. Zwischen Ende 2009 und Ende 2010 verlor der Euro gegenüber dem Franken 16% seines Werts, der US-Dollar 10%. Dadurch erlitten die privaten Haushalte Verluste in der Höhe von rund 25 Mrd. Franken auf dem in Franken gemessenen Wert ihrer Fremdwährungsanlagen.
Die Aktienkurse im Inland waren stabil. Die Kurse an den Aktienbörsen im Ausland stiegen leicht an, was jedoch die Währungsverluste auf den Auslandaktien nicht zu kompensieren vermochte. Die Einlagen bei Banken und PostFinance nahmen um 36 Mrd. auf 586 Mrd. Franken zu.
Zum Anstieg trugen einerseits die Spartätigkeit der privaten Haushalte und andererseits eine Umschichtung von Anlagen in Schuldtitel zu Einlagen bei. Die Wechselkursentwicklung verursachte auf den Einlagen Verluste von 4 Mrd. Franken. Der Bestand der Anteile an kollektiven Kapitalanlagen erhöhte sich um 2 Mrd. auf 182 Mrd. Franken. Zwar wurden die Kollektivanlagen um 7 Mrd. Franken aufgestockt, es resultierten aber Kapitalverluste von 5 Mrd. Franken. Bei den Aktienanlagen standen Käufen von 5 Mrd. Franken Kapitalverluste von 2 Mrd. Franken gegenüber, womit deren Bestand um 3 Mrd. auf 215 Mrd. Franken zunahm.
Die Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionskassen nahmen um 28 Mrd. auf 830 Mrd. Franken zu. Der Hauptgrund für die Zunahme war, dass die Beiträge für die zweite Säule der Altersvorsorge die Leistungsbezüge übertrafen. Die Anlagen in Schuldtitel (Kassenobligationen, Geldmarktpapiere und Anleihen) gingen um 20 Mrd. auf 118 Mrd. Franken zurück. Die privaten Haushalte bauten den Bestand der Kassenobligationen um 7 Mrd. und den Bestand der Anleihen ausländischer Schuldner um 5 Mrd. Franken ab. Zudem resultierten infolge der Wechselkursentwicklung Kapitalverluste von 7 Mrd. Franken.
Der Wert der Immobilien im Besitz der privaten Haushalte (Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen) nahm um 55 Mrd. auf 1415 Mrd. Franken zu. Der grösste Teil des Anstiegs war auf die höheren Immobilienpreise in allen drei Wohnbaukategorien zurückzuführen.
Die finanziellen Verpflichtungen erhöhten sich insgesamt um 30 Mrd. auf 682 Mrd. Franken. Die Hypothekarkredite, welche rund 90% der gesamten finanziellen Verpflichtungen der privaten Haushalte ausmachen, nahmen um 28 Mrd. auf 632 Mrd. Franken zu. Die Konsumkredite blieben stabil (15 Mrd. Franken). Die übrigen Kredite stiegen um 2 Mrd. auf 32 Mrd. Franken.
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