Fachkräfteinitiative wird ad acta gelegt
Von: mm/f24.ch
Obwohl der Fachkräftemangel nach wie vor akut ist zieht der Bundesrat in seinem Schlussbericht zur Fachkräfteinitiative (FKI) eine äusserst positive Bilanz. Die FKI habe seit der Lancierung 2011 wesentlich dazu beigetragen, das inländische Fachkräftepotenzial besser zu erschliessen. Die Fachkräftepolitik wird mit dem Abgang von Wirtschaftsminister Johann Schneider Ammann ab 2019 in die ordentliche Politik überführt.
Bundesrat Johann Schneider Ammann, „Vater“ der FKI
Der Bundesrat zieht im Schlussbericht zur FKI Bilanz zum bisherigen Einsatz und bekräftigt sein Engagement für die Fachkräftesicherung in der Schweiz:
- Die inländischen Arbeitskräftepotenziale wurden stärker ausgeschöpft: Zwischen 2010 und 2018 ist das Arbeitskräfteangebot in der Schweiz um rund 417'000 Vollzeitstellen gewachsen. Mehr als ein Drittel davon, 148'200 Vollzeitstellen, sind auf eine höhere Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung – mehrheitlich von Frauen - zurückzuführen.
- Von insgesamt 44 Massnahmen auf Bundesebene sind 16 abgeschlossen, 26 befinden sich in der Umsetzungs- und zwei in der Planungsphase. Ergänzend haben auch Kantone und Sozialpartner in ihren Zuständigkeitsbereichen Massnahmen ergriffen.
- Nationale und kantonale Konferenzen und Kampagnen sowie die Webseite «Fachkräfte Schweiz» haben die Aufmerksamkeit für die zentralen Aspekte der FKI erhöht.
- Das Bewusstsein der Wirtschaft und der Öffentlichkeit für den bestehenden Handlungsbedarf konnte geschärft und die Verbreitung von Best Practices gefördert werden.
- Die FKI Projektunterstützung hat neue Impulse gesetzt und die Massnahmen der Verbundpartner ergänzt.
- Entwicklungen wie der voranschreitende demografische Wandel, die Zuwanderungspolitik und die Digitalisierung führen jedoch auch in Zukunft zu einer Verknappung des Fachkräfteangebots.
Fachkräftepolitik des Bundes ab 2019
Die Fachkräftepolitik habe sich während der Initiative als politische Aufgabe in der Schweiz etabliert. Der Handlungsbedarf zur Aktivierung inländischer Arbeitskräftepotenziale bleibe angesichts der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen weiterhin bestehen.
Der Bundesrat hat im Sommer 2018 beschlossen, die Fachkräftepolitik ab 2019 als unbefristete Departementsaufgabe in die Regelstruktur des WBF (SECO) zu überführen. Dies soll ohne konzeptionelle Änderungen geschehen.
Zielsetzung der FKI
Die Zielsetzung der FKI werde konsequent entlang den vier Handlungsfeldern: Nach- und Höherqualifizierung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Schaffung guter Bedingungen zur Erwerbstätigkeit bis zum Rentenalter und darüber hinaus und Förderung von Innovationen vorangetrieben.
Diese hätten sich in den vergangenen Jahren als sehr relevant erwiesen und seien nach wie vor gültig. Die zuständigen Bundesämter seien aufgefordert, bestehende und künftige Massnahmen zur Linderung des Fachkräftemangels konsequent weiterzuführen, so der Bundesrat.
Das SECO (WBF) übernimmt auch nach Abschluss der FKI die Koordination und gewährleistet eine zielgerichtete Kommunikation sowie die Bereitstellung von Entscheidungsgrundlagen zur Fachkräftethematik.
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