COVID-19 lässt Wirtschaft schrumpfen
Von: mm/f24.ch
Das BIP der Schweiz ging im 1. Quartal 2020 um –2,6 % zurück, nach +0,3 % im Vorquartal. Im Zuge der Corona-Pandemie und der Eindämmungsmassnahmen war die Wirtschaftsaktivität im März stark eingeschränkt. Zudem bremste der internationale Konjunktureinbruch die Exportwirtschaft.
Der Dienstleistungssektor war besonders von Betriebsschliessungen und Einschränkungen betroffen. Die Wertschöpfung ging bei fast allen Diensten zurück. Rückgänge historischen Ausmasses ereigneten sich im Handel (–4,4 %) und im Gastgewerbe (–23,4%), das bereits ab Anfang März mit sinkenden Gästezahlen aus dem Ausland zu kämpfen hatte. Die Transport- und Kommunikationsbranche (–5,1 %) registrierte im Zuge ausgedünnter Fahr- und Flugpläne das stärkste Minus der letzten dreissig Jahre.
Ein negativer Impuls historischen Ausmasses kam zudem vom Gesundheitssektor (–3,9 %): Verschiedene medizinische Behandlungen wurden zeitweise ausgesetzt (werden aber grösstenteils im 2. Quartal bestimmt positiv zu Buche schlagen).
Dagegen stützten die öffentliche Verwaltung (+0,8 %) und die Finanzbranche (+2,3 %) das BIP. Letztere profitierte insbesondere von einem wachsenden Auslandgeschäft.
Insgesamt gingen die Dienstleistungsexporte (–4,4 %) wie auch die Dienstleistungsimporte (–1,2 %) jedoch zurück.
Im Zuge der gesundheitspolitischen Eindämmungsmassnahmen und der grossen Unsicherheit brach der private Konsum (–3,5 %) auf breiter Basis ein. Angesichts geschlossener Geschäfte ab dem 17. März gingen die Einkäufe von Möbeln und von Bekleidung stark zurück wie auch die Ausgaben für Mobilität, Freizeit und Gesundheit.
Ebenfalls rückläufig entwickelten sich die Bauinvestitionen (–0,4 %) und die Ausrüstungsinvestitionen (–4,0 %). Als einzige inländische Nachfragekomponente stützte der Staatskonsum (+0,7 %) die Konjunktur. In Summe registrierte die inländische Endnachfrage (–2,7 %) den stärksten Rückgang der letzten Jahrzehnte.
Gleichzeitig verschlechterte sich die Wirtschaftslage bei wichtigen Handelspartnern massiv. Dies belastet die konjunktursensitiven Industriebranchen wie jene der Maschinen und Metalle sowie der Präzisionsinstrumente und Uhren. Die Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes (–1,3 %) registrierte den stärksten Rückgang seit 2015, als die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs aufgehoben hatte. Damit einher gingen spürbare Rückgänge bei den Exporten vieler Industriebranchen.
Die gewichtige Exportrubrik der chemisch-pharmazeutischen Erzeugnisse und der Transithandel entwickelten sich dagegen positiv, sodass das Total der Warenexporte (+3,4 %) anstieg. Die Warenimporte (–1,1 %) nahmen ab, im Einklang mit der rückläufigen Inlandnachfrage.
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