Bio trotzt der Absatzflaute
Von: mm/f24.ch
Im Jahr 2018 wurden im Schweizer Detailhandel 389 Mio. Kilogramm Tafelobst eingekauft. Das entspricht einem deutlichen Absatzrückgang von rund 6 % gegenüber 2017. Der Durchschnittswert für ein Kilo Früchte ist hingegen um 5 % auf 4.30 CHF angestiegen.
Insgesamt wurde 2018 im Schweizer Detailhandel 1'672 Mio. CHF mit Früchten umgesetzt, was einen leichten Rückgang um 0,8 % gegenüber dem Vorjahr darstellt. Die Umsatzentwicklung war damit anders als beim Gemüse, wo es trotz Mengenrückgang einen Umsatzanstieg gab.
Bio-Segment expandiert
Wie bei Gemüse gab es auch bei Früchten einen Anstieg der Bio-Nachfrage. Der Absatz von Bio-Früchten stieg 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 % (2016 zu 2017: +5,5 %). Er war mit +2.9 Mio. kg etwa gleich hoch wie bei Bio-Gemüse. Bio-Früchte machten somit 12,3 % der Tafelobsteinkäufe aus.
Während der durchschnittlich gezahlte Preis für konventionelle Produkte um 4,4 % stieg, war es bei Bio-Früchten ein Anstieg von 7,5 %. Folglich stieg der Bio-Umsatz um 14,4 % auf 258 Mio. CHF im Jahr 2018. Bio wird somit für den Detailhandel zunehmend bedeutend.
In vielen Bereichen stieg der Preis
Fast alle Produktgruppen zeigen gegenüber 2017 deutliche Absatzrückgänge bei zugleich steigenden Durchschnittspreisen verzeichneten. Lediglich Bananen wiesen eine entgegengesetzte Mengen- und Preisentwicklung auf, auch wenn die Änderungen nur sehr gering waren.
Den stärksten Mengenrückgang verzeichnete Kernobst mit einem Minus von 6.3 Mio. kg. Das Jahr 2018 war schwierig für die Kernobstvermarktung. Zwar wurde das frostbedingt geringe Inlandangebot frühzeitig mit Importen ergänzt, jedoch war der durchschnittliche Preis in der ersten Jahreshälfte deutlich höher als in den beiden vorigen Jahren.
Einhergehend mit der neuen Ernte gingen die Preise ab September zurück und lagen ab November unterhalb der Preise von 2016 und 2017. Jedoch war die Kernobst-Nachfrage im Detailhandel verhalten, was Branchenexperten zufolge an den höheren Erntemengen in Privatgärten liegen könnte.
Steinfrüchte: Nicht alle wurden teurer
Steinobst hatte den zweithöchsten Rückgang der Einkaufsmengen (-5.1 Mio. kg). Zugleich stieg der Durchschnittspreis von Steinobst deutlich an, von 4.32 auf 4.84 CHF/kg (+12 %). Dies scheint zunächst widersprüchlich zu den höheren Erntemengen von Schweizer Steinobst zu sein.
Allerdings haben sich die einzelnen Steinfrüchte sehr unterschiedlich entwickelt. Es waren vor allem die typischen Importprodukte Nektarinen, Pfirsiche und Pflaumen, die deutliche Preisanstiege aufwiesen. Demgegenüber hatten Zwetschgen und Kirschen 2018 einen um 11 % bzw. 4 % tieferen Jahresdurchschnittspreis als in den beiden Vorjahren.
Es gab auch starke saisonale Unterschiede innerhalb des Jahres. So verzeichneten Aprikosen 2018 einen Jahresdurchschnittspreis von 5.94 CHF/kg, welcher rund 9 % höher ist als im Durchschnitt der beiden Vorjahre. Im Juli, dem Haupterntemonat für Schweizer Aprikosen, lag der Detailhandelspreis hingegen mit 6.99 CHF/kg um 0,4 % tiefer als im Durchschnitt der beiden Vorjahre.
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