Finanzdienstleister setzen vermehrt auf Nachhaltigkeit im M&A-Bereich
Von: mm/f24.ch
Finanzdienstleister spielen eine entscheidende Rolle bei der Kapitalsteuerung und Risikoabsicherung für Unternehmen, die aktiv zum Übergang auf eine nachhaltigere Wirtschaft beitragen. Nachhaltigkeit rückt somit immer stärker in den Fokus der Finanzdienstleister, und viele von ihnen streben danach, sie in ihre Geschäftstätigkeit zu integrieren. Die Studie «Nachhaltigkeit in der M&A Agenda» untersucht die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei Fusionen und Übernahmen (M&A) in der Finanzdienstleistungsbranche. Die Umfrage konzentriert sich dabei auf Akteure mit Hauptsitz in der Schweiz und Liechtenstein.
Nachhaltigkeit – ein bedeutendes strategisches Thema
In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Akteure im Finanzsektor mit Nachdruck daran gearbeitet, Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Geschäftstätigkeit zu integrieren und ihre Produkte – sei es Kredite, Anlageangebot oder Versicherungslösungen – umweltfreundlicher zu gestalten.
Aus diesem Grund überrascht es nicht, dass Nachhaltigkeit als eines der drei wichtigsten strategischen Themen aus den Umfrageergebnissen hervorgeht. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen (21 von 31) betrachten organisches Wachstum als ihre höchste strategische Priorität.
Die Digitalisierung belegt den zweiten Platz und wird von 21 der 31 Teilnehmer unter den Top drei genannt. Dieses Ergebnis spiegelt die wirtschaftliche Bedeutung von Verbrauchererwartungen, zunehmender Betriebskomplexität und möglichen Kosteneinsparungen wider. Auch Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt: Für die Hälfte der Befragten gehört sie zu den drei wichtigsten strategischen Prioritäten.
Entlang des M&A-Zyklus gewinnt Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung
Für die Mehrheit der Befragten spielt Nachhaltigkeit eine bedeutende Rolle bei M&A-Transaktionen. Die Hauptmotivation für die Einbeziehung von Nachhaltigkeitskriterien im Bereich M&A liegt in den Unternehmenswerten und -richtlinien.
Von den 29 Befragten mit M&A-Aktivitäten betrachten 13 diese als wichtigsten Treiber, während 20 sie unter den Top drei platzieren. Externe Faktoren wie Reputation und Stakeholder-Erwartungen (19 Nennungen, 2. Platz) sowie Regulierung (11 Nennungen, 3. Platz) zählen ebenfalls zu den drei wichtigsten Einflussgrössen.
Es ist wichtig, Transaktionsprozesse entsprechend anzupassen
Im gesamten M&A-Zyklus beabsichtigen die Teilnehmer zunehmend, Nachhaltigkeitsaspekte zu integrieren. Die Daten zeigen, dass diese Integration sowohl bei der Auswahl des Zielobjekts als auch während der Due Diligence, der Bewertungsanalyse und der Wertschöpfung nach der Transaktion stattfinden soll.
Insbesondere liegt der Fokus auf der Due Diligence, die hauptsächlich darauf abzielt, Risiken im Zusammenhang mit der Transaktion zu identifizieren. Zwei Drittel der befragten Unternehmen planen, in den nächsten drei Jahren eine Nachhaltigkeits-Due-Diligence durchzuführen, im Vergleich zu 41 Prozent, die dies bereits in den letzten drei Jahren getan haben.
«Der Finanzsektor ist von entscheidender Bedeutung für die Steuerung des Kapitals, das den Übergang in eine nachhaltige Zukunft vorantreibt. Angesichts der Erweiterung des Umfangs der Due Diligence um nachhaltigkeitsbezogene nichtfinanzielle Überlegungen ist es dringend erfor-derlich, dass Dealmaker ihre Prozesse aktualisieren», meint Sofie Simon, Leiterin Nachhaltigkeit Angebote für Finanzdienstleistungen, PwC Schweiz.
Derzeit konzentrieren sich Teilnehmer bei der Due Diligence vorwiegend auf vertraute Themen wie Unternehmensführung, Mitarbeiterpraktiken oder Datensicherheit, während intern definierte Nachhaltigkeitsziele wie Dekarbonisierung noch selten systematisch in die Due Diligence ein-bezogen werden. Es wird erwartet, dass diese Themen künftig vermehrt in einem zentralisierten Nachhaltigkeits-Due-Diligence-Prozess betrachtet werden.
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