Aussenhandel schwächelt auf relativ hohem Niveau
Von: mm/f24.ch
Im Oktober 2020 entwickelte sich der schweizerische Aussenhandel negativ. So stagnierten die Exporte saisonbereinigt mit - 0,4 Prozent und die Importe wiesen hingegen einen Rückgang von 3,3 Prozent aus. Somit wird die seit Sommer abgeflachte Entwicklung für beide Verkehrsrichtungen bestätigt. Die Handelsbilanz schloss jedoch mit einem Überschuss von 2,9 Milliarden Franken.
Gesamtentwicklung
Die Exporte stagnierten im Oktober 2020 bei 17,8 Milliarden Franken (- 0,4 Prozent; real: - 0,5 Prozent). Nach der starken Erholung in den Monaten Juni bis August schrieben sie somit ihr zweites negatives Monatsergebnis in Folge.
Die Importe nahmen saisonbereinigt um 3,3 Prozent (real: - 3,4 Prozent) ab, nachdem sie im September 2020 eine Zunahme in der gleichen Höhe registrierten. Innert Monatsfrist gingen die Einfuhren um 513 Millionen auf 14,9 Milliarden Franken zurück, womit sie seit Juli seitwärts tendieren. In der Handelsbilanz resultierte, wie bereits erwähnt, ein Überschuss von 2,9 Milliarden Franken.
Export nach Branchen
Im Oktober 2020 wies die Hälfte der Warengruppen ein Minus aus. Der Hauptharst des Exportrückganges war auf die Gruppen Chemie-Pharma und Präzisionsinstrumente zurück-zuführen. Bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten resultierte eine Abnahme von 1,8 Prozent wegen rückläufiger Medikamentenexporte (- 484 Millionen Franken).
Die Lieferungen von Präzisionsinstrumenten gingen um 4,4 Prozent zurück, womit sie sich dennoch weiterhin auf dem Wachstumspfad befinden. Dagegen stiegen die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren (unter übrige Warengruppen) um 11,3 Prozent und dies nach dem starken Einbruch im Vormonat.
Derweil befinden sich die Exporte von Uhren (+ 4,1 Prozent), Maschinen und Elektronik (+ 3,3 Prozent) sowie von Metallen (+ 2 Prozent) weiterhin in Aufwärtsbewegung.
Export nach Regionen
Die Exportentwicklung nach den wichtigen Wirtschaftsregionen zeigte sich differenziert: Während die Ausfuhren nach Nordamerika um 4,1 Prozent (USA: - 3,1 Prozent) und jene nach Asien um 0,8 Prozent sanken, legten die Exporte nach Europa um 2,2 Prozent zu, wodurch sich der Aufwärtstrend fortsetzte.
Bei Asien brachen die Exporte nach China mit - 27,7 Prozent (- 334 Millionen Franken) ein, nachdem sie im Vormonat noch um einen Fünftel wuchsen. Die kräftige Zunahme der Lieferungen nach Hongkong (+ 46,2 Prozent) und das Plus Japans von 7,5 Prozent federten das negative Gesamtergebnis Asiens ab.
Auf der europäischen Seite leisteten Deutschland (+ 90 Millionen Franken), Österreich (+78 Millionen Franken) und Belgien (+ 77 Millionen Franken) die grössten Wachstumsbeiträge, während die Exporte in die Niederlande um 109 Millionen Franken sanken.
Importe nach Branchen
Importseitig rührte der Gesamtrückgang hauptsächlich von den stark gesunkenen Bezügen von chemisch-pharmazeutischen Produkten (- 235 Millionen Franken) und Fahrzeugen (- 215 Millionen Franken) her, nachdem beide Warengruppen im Vormonat noch zweistellig zunahmen. Beim Erstgenannten ist die Reduktion im Wesentlichen auf die nachlassenden Einfuhren von immunologischen Produkten (- 265 Millionen Franken) zurückzuführen. Bei den Fahrzeugen standen den rückläufigen Flugzeugimporten die seit Mai steigenden Einfuhren von Personenautos gegenüber.
Auf der Plusseite befanden sich die Importe von Textilien, Bekleidung, Schuhen (unter übrige Warengruppe) sowie Maschinen und Elektronik.
Importe nach Regionen
Mit Ausnahme Asiens gingen die Einfuhren aus allen Kontinente zurück. Dabei prägten Nordamerika mit - 6,6 Prozent (Kanada: - 55,3 Prozent) und Europa mit - 0,7 Prozent den gesamten Importrückgang. Insbesondere zogen die gesunkenen Einfuhren aus Deutschland (- 170 Millionen Franken) und Irland (- 93 Millionen Franken) das europäische Gesamtergebnis ins Minus.
Dagegen nahmen die Importe aus Asien um 0,8 Prozent zu. Hier ist das positive Kontinentsergebnis insbesondere auf die Mehrimporte aus Singapur und China zurückzuführen. Erwähnenswert ist auch der Rückgang der Bezüge aus Japan (- 86 Millionen Franken).
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