Aargauische Sozialpartnergespräch 2010
Informationsaustausch zwischen dem Departement Volkswirtschaft und Inneres und den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden. Im Zentrum des diesjährigen Sozialpartnergesprächs des Kantons Aargau mit den Wirtschaftsverbänden standen die aktuellen Entwicklungen auf dem Wirtschafts- und Arbeitsmarkt sowie die Erleichterungen bei der Personalrekrutierung aus den EU-8-Staaten ab Mai 2011.
Landstatthalter Urs Hofmann berichtete in seiner Funktion als Präsident der kantonalen Tripartiten Kommission über die im Jahr 2010 durchgeführten Arbeitsmarktbeobachtungen und wies auf die gute Erfolgsquote im Rahmen der Verständigungsverfahren bei Lohnunterbietungen sowie auf die vom Migrationsamt erlassenen Sanktionen hin.
Neue Phase der Personenfreizügigkeit ab 1. Mai 2011
Seit dem Höchststand in den Jahren 2007 und 2008 ist die Anzahl bewilligungspflichtiger Neueinreisen ausländischer Personen, die eine Stelle in der Schweiz antreten, leicht rückläufig. Sie übertrifft gemäss Markus Rudin, Leiter des Migrationsamts, aber weiterhin die Zahlen aus den früheren Jahren. Ferner wies Rudin darauf hin, dass ab dem 1. Mai 2011 für EU-8-Staatsangehörige der Inländervorrang sowie die Kontingentierung wegfalle. EU-8-Staatsangehörige sind dann bezüglich Wohnsitznahme und Ausübung einer Erwerbstätigkeit den "alten" EU-17/EFTA-Angehörigen gleichgestellt.
Positiver Ausblick für Konjunktur und Arbeitsmarkt
Für das Jahr 2011 erwartet Thomas Buchmann, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit, aufgrund der positiven Entwicklung der Weltwirtschaft und der Binnenwirtschaft für fast alle Branchen ein leichtes Wachstum. Auch der Arbeitsmarkt werde sich 2011 weiter erholen. Die Jugendarbeitslosigkeit bilde sich zurück.
Fehlende Fachkräfte
Seitens der Arbeitgebervertreter bezeichnete Peter Fröhlich, Geschäftsführer-Stellvertreter des Aargauischen Gewerbeverbands, die fehlenden Fachkräfte als grösste Sorge der KMU. Die grosse Mehrheit der Unternehmen stufe die aktuelle und künftige Lage als zufriedenstellend bis gut ein. Auch Gerhard Moser, Geschäftsführer des Baumeisterverbands Aargau, zeigte sich erfreut über die gute Auslastung im Bauhauptgewerbe und die Aussichten für die nahe Zukunft.
Kurt Emmenegger, Präsident des Aargauischen Gewerkschaftsbunds und der Arbeitsmarktkontrolle Bau Aargau, betonte seitens der Arbeitnehmervertreter, dass der Staat weiterhin ein wachsames Auge auf Schwarzarbeit haben müsse und wies auf die Notwendigkeit von weiteren flankierenden Massnahmen hin.
Alljährlich im Spätherbst treffen sich der Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres und die Leiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit sowie des Migrationsamts mit Vertretungen der Aargauer Unternehmerverbände und Gewerkschaften zum gegenseitigen Austausch.
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