Gastgewerbe beklagt drastischen Umsatzschwund
Von: mm/f24.ch
Das Gastgewerbe spürt die Folgen der schwierigen wirtschaftlichen Situation am eigenen Leib. Das belegen die neuesten Branchenzahlen von GastroSuisse. Die schlechte Konsumentenstimmung drückte 2011 massiv auf die Nachfrage. Diese ist mit sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr stark zurückgegangen.
GastroSuisse-Direktor Dr. Bernhard Kuster
Herr und Frau Schweizer haben im vergangenen Jahr für 24,2 Mrd. Franken ausser Haus getrunken und gegessen. Das sind fast 1,9 Mrd. Franken oder über sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Die Lage ist für das Gastgewerbe besorgniserregend, befindet sich die Konsumentenstimmung doch deutlich unter dem langjährigen Mittel.
"Die Nachfrage ist im letzten Jahr drastisch zurückgegangen", hielt GastroSuisse-Zentralpräsident Klaus Künzli fest. Dadurch seien Umsätze und rund 10'000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Die Branche versuche nach Kräften, auf Kurs zu bleiben. Auch wenn die Politik ihr immer wieder neue Steine in den Weg lege - in Form von ständig neuen oder noch schärferen Vorschriften beispielsweise beim Alkohol-, dem Lebensmittel- oder auch dem Präventionsgesetz. "Übertriebene Vorschriften hindern unsere Unternehmer, ihrer eigentlichen Aufgabe nachzugehen, nämlich Gastgeber zu sein und sich um das Wohl der Gäste zu kümmern", betont Klaus Künzli.
GastroSuisse fordert fairen Wettbewerb
Klaus Künzli forderte mit Nachdruck die Umsetzung der Mehrwertsteuer-Initiative von GastroSuisse. "Die Beseitigung der steuerlichen Diskriminierung des Gastgewerbes schafft fairen Wettbewerb und hilft den Betrieben." Es gehe nicht an, dass Lebensmittel, die im Restaurant abgegeben werden, höher besteuert werden, als wenn der Konsument dieselben beim Detailhändler oder am Take-away kaufe. "Das ist ungerecht, und zwar nicht nur für unsere Branche, sondern auch für unsere Gäste", so Klaus Künzli. Betroffen seien davon viele da immer mehr Menschen berufstätig seien und auswärts essen. Im vergangenen Jahr erfolgten 57 Prozent der Essensfälle über Mittag.
"Wie die statistischen Erhebungen zeigen, wird in der Schweiz für Essen über 90 Prozent des Geldes über Mittag sowie am Abend ab 18 Uhr ausgegeben", erklärte GastroSuisse-Direktor, Dr. Bernhard Kuster. Nachdenklich stimme, dass zum ersten Mal seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2005 ein Rückgang der Nachfrage zu vermelden sei. Gespart haben die Konsumenten vor allem bei den Getränken: so wurden 13 Prozent weniger ausgegeben für Getränke in Begleitung einer Mahlzeit und 22,3 Prozent weniger für Getränke ohne gleichzeitiges Essen. Für das Essen ausser Haus wurden im vergangenen Jahr 4,1 Prozent weniger aufgewendet als noch 2010.
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