„SmartAargau“ macht den Kanton digital
Von: mm/f24.ch
Das Amtsblatt online lesen, einen Termin beim Passamt via Internet buchen, Autos per App einlösen oder via Twitter und Facebook mit der Verwaltung kommunizieren: Der Kanton Aargau verfügt bereits über ein vielfältiges Digitalangebot – mit der Strategie und dem Umsetzungsprogramm "SmartAargau", welche der Regierungsrat gestern vorstellte, wird dieses in den nächsten Jahren markant ausgebaut. Unter dem Motto "SmartAargau" werden verwaltungsinterne Abläufe, Prozesse, Dienstleistungen, Angebote usw. medienbruchfrei digitalisiert. Damit soll den digitalen Bedürfnissen und Anforderungen der Bevölkerung, Wirtschaft, Gemeinden usw. Rechnung getragen werden.
(v.l.) Landstatthalter Markus Dieth, Landammann Urs Hofmann, Staatsschreiberin Vincenza Trivigno
"In Gesellschaft und Wirtschaft findet eine rasante Digitalisierungsentwicklung statt. Damit steigt der Druck auf die Kantone, ihre Dienstleistungen und Angebote entsprechend anzupassen", begründet Landammann Urs Hofmann die Lancierung der Strategie "SmartAargau", "der Kanton Aargau rüstet sich für die Zukunft".
Der Regierungsrat wolle den Veränderungsprozess unter anderem mit gezielten Investitionen in die Modernisierung der Verwaltung vorantreiben. "Im Fokus steht der Mehrwert für die Bevölkerung und die Wirtschaft in unserem Kanton", führt Landammann Hofmann weiter aus.
Digitalen Wandel aktiv gestalten
Der Regierungsrat will den digitalen Wandel in der kantonalen Verwaltung aktiv gestalten. Die Strategie "SmartAargau" soll eine Steuerung der tiefgreifenden Veränderungen ermöglichen.
Für die Führungskräfte und die Mitarbeitenden der kantonalen Verwaltung ist "SmartAargau" mit dem Auftrag verbunden, die Verwaltungsabläufe zu vereinfachen und zu digitalisieren. Dabei soll dank durchgängiger Prozesse die departementsübergreifende Zusammenarbeit gefördert und effizienter gestaltet werden.
24 Stunden – 7 Tage die Woche – 365 Tage im Jahr
Mit "SmartAargau" will der Regierungsrat die Voraussetzungen schaffen, die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Wirtschaft im Austausch mit staatlichen Stellen jederzeit (24 Stunden, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr) und medienbruchfrei erfüllen zu können.
Der Regierungsrat definierte für "SmartAargau" fünf strategische Handlungsfelder: "Dienstleistungen" (digitale Leistungsangebote ausbauen; freie Nutzung von Daten vereinfachen); "Prozesse und Ressourcen" (Verfügbarkeit und Effizienz), "Kommunikation" (digital kommunizieren und interagieren); "Infrastruktur" (leistungsfähige Rahmenbedingungen und Services); "Führung und Mitarbeitende" (Transformation aktiv gestalten und vorleben; technologische Kompetenzen fördern; Potenziale ausschöpfen).
Digitale Arbeitswelt Kanton Aargau
Die digitale Transformation beeinflusst und verändert nicht nur die Dienstleistungen und Angebote des Kantons für die Bevölkerung und die Wirtschaft, sie hat auch Auswirkungen auf die Arbeitsweise der Mitarbeitenden sowie die Führungs- und Unternehmenskultur der Kantonsverwaltung.
"Die digitale Transformation ist nicht 'nur' oder vor allem ein technologischer Prozess, sondern hat sehr viel mit Unternehmens- und Führungskultur zu tun", erklärt Landstatthalter Markus Dieth, Vorsteher des Departements Finanzen und Ressourcen, "sie kann nur gelingen, wenn wir als Regierungsrat, Kader und Mitarbeitende das Thema positiv, konstruktiv und offen angehen – und darin vor allem eine Chance erkennen, ohne in Euphorie oder übertriebenen Aktivismus zu verfallen."
Dies erfordere innerhalb der öffentlichen Verwaltung einen Kulturwandel hin zu modernen Arbeitswelten und zu neuen Zusammenarbeitsformen. Interdisziplinäre und departementsübergreifende Teams, verstärkte projektbezogene Zusammenarbeit, mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeitmodelle oder Wissenstransfer über neue Plattformen seien Arbeitswelt-Themen, die im Zusammenhang mit SmartAargau umgesetzt werden sollen.
Kunde im Fokus – Digital zuerst – Einfach und schnell – Innovation fördern
"Der Kanton Aargau bietet bereits viele Dienstleistungen und Informationen digital an", betont Staatsschreiberin Vincenza Trivigno, "mit 'SmartAargau' wird das Digitalangebot nun markant weiterentwickelt und ausgebaut." Für die Umsetzung der Digitalisierungsprojekte und -themen habe der Regierungsrat vier Handlungsgrundsätze vorgegeben:
- "Der Kunde im Fokus" (Bedürfnisse der Bevölkerung und Unternehmen sind bei der Weiterentwicklung staatlicher Dienstleistungen massgebend; Einbezug von Gemeinden und Bund bei der Digitalisierung von übergreifenden Prozessen);
- "Digital zuerst" (digitale Lösungen haben grundsätzlich Vorrang gegenüber analogen);
- "einfach und schnell" (kantonale Verwaltung prüft fortwährend, wie externe und interne Abläufe vereinfacht, beschleunigt und durchgängig vernetzt werden können);
- "Innovation fördern" (kantonale Verwaltung entwickelt neue Lösungsansätze und prüft neue Techniken, um Bevölkerung und Wirtschaft zeitgemässe Dienstleistungen anzubieten).
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