Aargauer Bauernverband steigt in die Energieberatung ein
Von: mm/f24.ch
Die Landwirtschaft muss sich an der Energiewende aktiv beteiligen. Aus diesem Grund steigt der Bauernverband Aargau (BVA) in die Energieberatung ein und berät die Mitglieder im Bereich Fotovoltaik. Der BVA hat zum Ziel, mit einem grossen Auftragsvolumen seinen Mitgliedern bestmögliche Konditionen auf Produktion-, wie auch auf Abnehmerseite anzubieten.
Bundesrat, Nationalrat und nun auch der Ständerat wollen eine Zukunft ohne Atomstrom. Fukushima hat zweifellos bei vielen Menschen zu einem Umdenken bezüglich des zu hohen Energieverbrauchs geführt. Allein der Energiekonsum der Schweiz stieg seit dem zweiten Weltkrieg um 800 % an.
Fotovoltaik auf Scheunendächer sind konkurrenzfähig
Das wohl am einfachsten nutzbare Potential in der Landwirtschaft ist dabei die Sonnenenergie. Egal wie die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) in Zukunft geregelt wird, Grossanlagen wie beispielsweise Scheunendächer, sind bei der Produktion von Sonnenstrom konkurrenzfähig. Wer sein Südwest bis Südost ausgerichtetes Dach noch nicht bei Swissgrid zur KEV angemeldet hat, sollte dies gemäss BVA nachholen. Ob die Fotovoltaikmodule schon vor der KEV-Zusage montiert werden sollen, bleibt ein unternehmerischer Entscheid. Wenn man einen Abnehmer findet, der den Strom bis zur KEV-Zusage zu einem höheren Preis übernimmt, lohnt es sich definitiv.
Biogas ohne Co-Substrate
Als weitere Möglichkeit in der Landwirtschaft gilt die Produktion von Biogas. Dabei sollte aufgrund des Konkurrenzkampfes um die Co-Substrate ein Modell gefunden werden, dass fast ausschliesslich mit Gülle und Mist funktioniert. Dabei gibt es erfolgsversprechende Projekte, die einfach installiert werden können und aufgrund der Standartmodule auch vom Preis her noch interessanter werden.
Holznutzung erhöhen
Nicht zu vergessen ist der bäuerliche Wald. Im Aargau könnte die Holznutzung gemäss einer Studie fast verdoppelt werden. Die Herausforderung der kleinen Strukturen und der damit verbundenen hohen Kosten muss aktiv angegangen werden, beispielsweise mit einer Übertragung des Waldes zur Nutzniessung.
Energieeffizienz auch in der Landwirtschaft steigern
Auch die Landwirtschaft muss an einer höheren Energieeffizienz (weniger Energie bei gleicher Leistung) interessiert sein. Bei steigenden Energiepreisen nicht zuletzt auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Aktivitäten abstimmen
Der BVA wird seine Aktivitäten im Energiebereich eng mit den kantonalen Fachstellen abstimmen und bestmögliche Synergien nutzen. Eine erste Koordinationssitzung hat bereits stattgefunden. Anfangs 2012 will man als erste Aktion einen grossen Aargauer Energietag durchführen.
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