Schulden sind nicht nur eine finanzielle Belastung. Schulden können auch gesundheitliche Folgen haben. In diesem Sinn ist Schuldenprävention auch Gesundheitsprävention. Deshalb lanciert der Kanton Aargau ein innovatives Pilotprojekt und erteilt der Fachstelle für Schuldenfragen Aargau einen entsprechenden Leistungsauftrag.
Spätestens, wenn die Schulden zu gross sind, muss über den Umgang mit Geld gesprochen werden. Dann ist es jedoch oft zu spät. Die Schuldenprävention setzt früher ein. Das Departement Gesundheit und Soziales erteilt der Fachstelle für Schuldenfragen Aargau einen Leistungsauftrag und lanciert damit ein innovatives Pilotprojekt. Der Leistungsauftrag umfasst insgesamt 600 000 Franken. Dieser Betrag wird in drei Jahrestranchen (2009 bis 2011) ausbezahlt.
Risikofaktoren von Überschuldung sind ein nicht der finanziellen Situation angepasstes Konsumverhalten, hohe und langjährige finanzielle Verpflichtungen aus Kredit- und Leasingverträgen oder auch Veränderungen durch Auszug aus dem Elternhaus, Arbeitslosigkeit, Trennung und Scheidung.
Nun soll die Fachstelle für Schuldenberatung Aargau (FSA) in die Lage versetzt werden, damit sie den Präventionsauftrag umfassender wahr- nehmen kann. Die Schuldenprävention richtet sich an Eltern, Kinder, Jugendliche, Erwerbslose und Migrantinnen und Migranten. Die Umsetzung soll über Lehrpersonen, Jugend- und Schulsozialarbeitende erfolgen. Dies soll mit Hilfe von Leitfaden, von Elternabenden und Elternbildungsveranstaltungen, mit themenspezifischen Weiterbildungen sowie Beratung und Coaching durch die Fachstelle erfolgen. Die Schuldenprävention erfolgt zielgruppengerecht und soll insbesondere auch bildungsferne und einkommensschwache Gruppen erreichen. Dem Austausch von Erfahrungen über Geld, Konsum und Schulden wird deshalb innerhalb aller Angebote ein grosses Gewicht beigemessen. Daneben kommen folgende Inhalte zur Sprache: Budget, Abschluss von Verträgen, Schuldenfallen sowie Informations- und Beratungsangebote zu Budget- und Schuldenfragen.
Ein weiteres wichtiges Element der Schuldenprävention bilden die Kurzzeitinterventionen (Kurzberatung). Sie zielen darauf ab, Betroffene frühzeitig zu erreichen und zum selbstständigen und situationsgerechten Umgang mit den Schulden zu befähigen. Eine frühzeitige Kontaktaufnahme soll mit Hilfe von wichtigen Exponenten der Früherkennung von Schulden (Personalverantwortliche, Finanzverwaltungen, Angehörigen und Freunden) erreicht werden. Die Fachstelle unterstützt die Exponenten der Früherkennung bei der Planung und Durchführung von ersten Interventionsschritten.
Die Fachstelle für Schuldenfragen Aargau ist seit elf Jahren in der Schuldenberatung und der Durchführung von Schuldenbereinigungen und seit drei Jahren in der Schuldenprävention involviert. Ebenso lange beteiligt sich der Kanton an den Betriebskosten im Bereich der Schuldensanierung.
Informationen zur Fachstelle und ihrer weiteren Dienstleistungen
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