Volksinitiative «Jagen ohne tierquälerisches Treiben» steht
Von: Hans Berger
Bereits vor fünf Jahren wollte der Verein „zum Schutze der bedrohten Wildtiere“ den Jägern mit der gleichnamigen Volksinitiative „Jagen ohne tierquälerisches Treiben“ den Garaus machen. Jedoch versagte ihm am 27. November 2005 das Volk mit 63.90 % die Gefolgschaft.
Obwohl damals das Resultat mit 92’412 Nein- zu 52’226 Ja-Stimmen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig liess, lancierte der Verein am 19. Oktober 2009 wieder eine Initiative gleichen Inhalts, welche am 13. Oktober der Staatskanzlei überreicht und von selbiger gestern mit 3'341 Unterschriften als gültig erklärt wurde.
Demokratieverständnis
Die Demokratie und in unserem Lande besonders die Volksinitiative ist ein hohes Gut, zu dem wir Sorge tragen müssen. Dass im Kanton Aargau mit rund 400'000 Stimmberechtigten lediglich 3'000 Unterschriften gesammelt werden müssen, um das Volk an die Urne rufen zu können, scheint dann doch aber etwas zuviel des Guten, dies erst recht, wenn das Volk vor fünf Jahren zur gleichen Thematik schon mal Stellung bezogen hat. Oder es fehlt seitens des Verlierers an Respekt gegenüber dem Entscheid des Volkes.
Argumentation
Die Initiative will ein Verbot der Treibjagd durch Hunde und Menschen. Das Hetzen der Wildtiere sei «tierquälerisch, unethisch sowie unnötig», hält der Verein zum Schutz der bedrohten Wildtiere in der Begründung der Volksinitiative fest. Geht es nach den Initianten, soll das kantonale Jagdgesetz so geändert werden, dass die Treibjagd durch «Hunde, Menschen und Hilfsmittel aller Art» untersagt wird.
„Viele von uns sind überzeugte Vegetarier (oder auf dem Weg dazu). Wir essen nicht nur keine Hasen, sondern überhaupt keine Tiere. Das hat mit Ethik und gesundheitlichen Argumenten zu tun und nichts mit Extremismus. Wenn jemand Fleisch essen will, darf er/sie das. Auch nach Annahme unserer Initiativen!“,... ist auf der Web-Seite der Initianten nachzulesen. Das Volksbegehren richte sich nicht grundsätzlich gegen die Jagd oder die Jäger, erklären die Initianten und attestieren der Jägerschaft viel wertvolle Hegearbeit zu leisten. Ein Dorn im Auge ist ihnen aber der Abschuss von Hasen, Dachsen und Vögeln, da diese Tierarten eines verstärkten Schutzes bedürfen, speziell der Hase sei bedroht.
Mit der Volksinitiative «Jagen ohne tierquälerisches Treiben» will der Verein „zum Schutze der bedrohten Wildtiere“ das Volk also nochmals zur Thematik befragen. Na dann allseits, „Waidmanns heil!„ bei der Jagd aufs Jagdgesetz, ob allerdings der „Waidmanns Dank“ kommt, bleibt eher fraglich.
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