Erfolgreiche Katastrophen-Einsatzübung FERROVIA 2010
Von: mm/f24.ch
Der Kantonale Führungsstab (KFS) führte in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) und der BDWM Transport AG am 21. Oktober 2010 eine Katastrophen-Einsatzübung im Raum Wohlen durch. Das Verbundsystem des Bevölkerungsschutzes funktionierte über weite Strecken einwandfrei.
Das lebensecht dargestellte Szenario war ebenso spektakulär wie anspruchsvoll: Beim Bahnübergang Gewerbering/Dammweg in Wohlen kam es am späten Donnerstagnachmittag aus ungeklärten Gründen zu einer Kollision zwischen einem Gefahrenguttransport auf der Strasse und zwei Triebwagen der Bremgarten-Dietikon-Bahn (BDWM). Die Zugskomposition wurde dabei aus den Schienen gehoben und entgleiste. Ein Triebwagen kippte seitlich um, der zweite Triebwagen blieb vor dem Bahnübergang stehen. Derweil wurde beim Lastwagen der Tank beschädigt, das Gefahrengut versickerte im Boden und gelangte in die Kanalisation.
Anspruchsvolle Übungsanlage
Die zivilen Einsatzorganisationen – Polizei, Feuerwehr, Sanität, Rega, weitere Rettungskräfte etc. – waren auf diese Weise mit unterschiedlichen Problemstellungen und Herausforderungen konfrontiert. Zum einen ging es um die Rettung von rund 300 Passagieren in der Zugskomposition, zum andern war die Gefahrengut-Situation zu entschärfen. Die beübten Organisationen erhielten im Rahmen der Katastrophen-Einsatzübung FERROVIA 2010 die Gelegenheit, ihre Einsatzbereitschaft und die Zusammenarbeit mit anderen Rettungsorganisationen im Rahmen des Verbundsystems Bevölkerungsschutz zu überprüfen und zu festigen. Neben den rund 400 Figurantinnen und Figuranten standen ebenso viele Rettungskräfte sowie die Übungsleitung im Einsatz – insgesamt rund 900 Personen. Zudem wurde das Ereignis von zahlreichen Zaungästen interessiert verfolgt.
Zusammenwirken der beübten Organisationen
Die rund dreieinhalbstündige Katastrophen-Einsatzübung verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und fiel zur Zufriedeheit von Übungsleiter Martin Widmer, Chef des Kantonalen Führungsstabs (KFS) aus. Eindrücklich war insbesondere das Zusammenwirken der beübten Organisationen. Eine Einschätzung, die sowohl Bundesrat Ueli Maurer, Vorsteher des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), als auch Regierungsrätin Susanne Hochuli, Vorsteherin des Departements Gesundheit und Soziales (DGS), teilten. Sie betonten die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb des Verbundsystems Bevölkerungsschutz sowie an den Nahtstellen mit weiteren Partnern.
FERROVIA 2010 war die erste grosse Katastrophen-Einsatzübung seit 1996, als vor der Eröffnung der A3 im Habsburgtunnel ein Verkehrsunfall simuliert worden war.
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