JA zur Stärkung der Volksschule Aargau
Von: mm/f24.ch
An der gestrigen Medienkonferenz hat sich das breit abgestützte überparteiliche Komitee „pro Stärkung Volksschule Aargau“ vorgestellt und seine Argumente für ein Ja zu den beiden Abstimmungsvorlagen zur Stärkung der Volksschule Aargau vom 11. März 2012 dargelegt. Das sich aus sämtlichen Grossratsfraktionen zusammensetzende Komitee ist durchaus auch Ausdruck dafür, dass im politischen Prozess verschiedene Anliegen berücksichtigt worden sind.
Das überparteiliche Komitee engagiert sich aktiv im Abstimmungskampf für die Stärkung der Volksschule Aargau. Es setzt sich zusammen aus den Parteien CVP, EVP, FDP, GLP, GP, SP und SVP. Dass sich all diese Parteien in einem Komitee zusammenfinden, ist Ausdruck einer für alle Lager vertretbaren und verkraftbaren Bildungsvorlage.
Dazu SP Grossrat Thomas Leitch-Frey: „Sämtliche politische Kräfte im Grossen Rat haben auf ihre Maximalforderungen zu Gunsten einer mehrheitsfähigen Vorlage verzichtet, und der Grosse Rat hat die Vorlage zur Stärkung der Volksschule mit 113:16 Stimmen gutgeheissen. Die Vorlage nimmt sich den dringendsten Themen der Aargauer Volksschule mit finanzierbaren Massnahmen an. Das gesamte Vorhaben wird nach vollständiger Einführung im Jahr 2017 zu Mehrkosten beim Kanton von jährlich rund 30 Millionen Franken führen.“
Dank Berücksichtigung vieler Anliegen aus allen Parteien liegt nun eine ausgewogene Bildungsreform auf dem Tisch, über die das Aargauer Stimmvolk am 11. März abstimmen kann.
Strukturanpassungen
Das Komitee steht hinter den strukturellen Anpassungen der Volksschule Aargau, die sich aus dem Bildungsartikel der Bundesverfassung ergeben. Es erachtet es als sinnvoll, dass der Kanton Aargau seine Schulstrukturen an diejenigen der überwiegenden Mehrheit der Schweizer Kantone anpasst.
Dazu FDP Grossrat Hansueli Bühler: „Man kann zweifellos darüber streiten, was pädagogisch besser ist, 5 Primar- und 4 Oberstufenschuljahre oder 6/3, aber die strukturellen Anpassungen an die übrigen Kantone sind notwendig. Sie entsprechen dem Willen unserer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die mit überwältigender Mehrheit der Harmonisierung der kantonalen Schulsysteme zugestimmt haben.“
Die Strukturanpassungen respektieren die im Kanton Aargau fest verankerte dreigliederige Oberstufenstruktur mit Real-, Sek- und Bezirksschule sowie den Kindergarten als eigenständige Stufe. Diese Anpassungen sind eine wichtige Voraussetzung, um dem Mobilitätsbedürfnis unserer Gesellschaft und damit der Attraktivität des Kantons gerecht zu werden. Zudem ist die Angleichung der Schulstrukturen eine wichtige Voraussetzung für die Erarbeitung eines Deutschschweizer Lehrplans und schliesslich gemeinsamer Lehrmittel.
EVP Grossrätin Esther Gebhard betont, dass die Reduktion der Klassengrössen an der Primarschule auf maximal 25 Schüler ein schöner Erfolg sei. Bis anhin betrug die Höchstzahl einer Abteilung 28 Kinder.
Stärkende Anpassungen
Die Einführung von Zusatzlektionen für sozial erheblich belastete Gemeinden, der mögliche Beizug von Assistenzen in schwierigen Situationen, die regionalen Spezialklassen als letzte Chance für herausfordernde Jugendliche sowie die Reduktion der Klassengrössen unterstützt das Komitee. Denn diese für einzelne Stufen gezielt einsetzbaren Entlastungs- und/oder Unterstützungselemente stärken die Volksschule Aargau.
SVP Grossrat Beat Unternährer: „Mit der Möglichkeit des Einsatzes einer Assistenzperson können Realschullehrpersonen in schwierigen Klassensituationen kurzfristig unterstützt werden. Da entsprechende Situationen aber auch in Sekundarschulen vorkommen dürften, wurde die Möglichkeit des Assistenzeinsatzes auch auf diese ausgedehnt.“
Mit der Eingliederung des Kindergartens in die obligatorische Volksschule steht auch ihm heilpädagogische Unterstützung zu, die es ermöglicht, bereits zu einem frühen Zeitpunkt gezielt die Kinder zu fördern und sie auf den Schulunterricht vorzubereiten. Diese frühe Unterstützung ist eine wichtige Basis um spätere Schulschwierigkeiten oder Disziplinarprobleme zu vermeiden.
Dazu Grossrätin Susanne Klaus (Grüne): „Durch eine enge Zusammenarbeit der Kindergartenlehrperson mit der heilpädagogisch ausgebildeten Fachlehrperson können einzelne Kinder, aber auch die ganze Kindergruppe, spezifischer gefördert werden.“
Das gesamte Paket „Stärkung der Volksschule Aargau“ ist nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell für Schulen, Gemeinden und den Kanton verkraftbar. Den politischen Kräften dieses Kantons ist es gelungen, eine für den Aargau angemessene, gute Bildungsvorlage zu schnüren.
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